Wer sind wir?
Wir sind eine Gruppe von Alltagsradler*innen, die sich beim ADFC, bei Greenpeace, beim VCD und in verschiedenen anderen Organisationen und Verbänden für besseren Radverkehr in Pforzheim stark machen. Wir wünschen uns, dass Pforzheim bei der Radverkehrspolitik den Anschluss nicht verpasst. Wir fahren alle bei der Critical Mass mit und organisieren auch die Kidical Mass. Daneben machen wir auf Missstände in der Fahrradinfrastuktur aufmerksam.
Unsere Vision. Wir stellen uns ein Pforzheim vor,
- in dem die Innenstadt von Rädern wuselt,
- in dem die Menschen sich nicht nur zu Fuß begegnen, sondern auch auf dem Rad,
- in dem die Kinder sicher mit dem Rad zur Schule fahren können,
- in dem auf der Straße das Leben stattfindet, nicht nur Autoverkehr und Parken,
- in das die Menschen aus dem Umkreis gerne mit dem Fahrrad kommen, um dort zu verweilen, einzukaufen und einen Kaffee zu trinken,
- durch das Fahrradurlauber*innen fahren und hinterher mit Anerkennung davon reden, wie schön der Radverkehr hier organisiert ist,
- in dem man auf Fahrradstraßen zum Einkaufen und zum Ausgehen fahren kann,
- in dem alle Verkehrsteilnehmer*innen entspannt und freundlich auf einander Rücksicht nehmen.
Wir sind für unsere Vision aktuell hier, auf Facebook, Instagram, Mastodon und Youtube unterwegs* und freuen uns über weitere Unterstützung für die Fahrradstadt. Wenn ihr unsere Ziele teilt und euch aktiv in unsere Aktionen für eine lebenswerte Innenstadt mit sicheren (Rad-)Wegen und mehr Platz für Menschen einbringen wollt, meldet euch gerne auf einem unserer Kanäle – oder sprecht uns einfach an. Persönlich oder per Mail an criticalmass-pf [at] posteo [Punkt].de.
[*Wenn ihr uns auf eurem Lieblingskanal vermisst, meldet euch bitte – wir freuen uns über weitere Social Media-Unterstützung!]
Unsere Ziele
Radnetz
Wir fordern ein zusammenhängendes Radwegenetz, das nach einer priorisierten Liste ausgebaut wird und die relevanten Quellen und Ziele innerhalb der Stadt sowie Stadtteile und Gemeinden im Umland lückenlos, bequem und sicher miteinander verbindet. Dabei muss bei jeder Baumaßnahme der Radverkehr im obigen Sinn mitberücksichtigt werden. Unerlässlich ist ebenfalls das Einrichten von ausreichenden und zweckmäßigen Radabstellanlagen.
Mit Vorrang sollten hier die Nord-Süd-Achse, die Aufstiege in Richtung Südweststadt / Rodgebiet, Südoststadt, Buckenberg und Haidach, die Hohenzollernstraße, die Wilferdinger Straße sowie alle relevanten Ausfallstraßen mit sicherer Radinfrastruktur ausgestattet werden.
Sicherheit
Die Radwege sind so anzulegen, dass sie gerade für ungeübte Radfahrer*innen einladend, sowie objektiv und subjektiv sicher sind (LTS 1 und LTS 2 nach Peter Furth, siehe ADFC-Booklet „So geht Verkehrswende – Infrastrukturelemente für den Radverkehr“). Bei stark befahrenen Straßen mit Tempo 50 müssen die Radwege baulich vom Autoverkehr getrennt werden.
Wir fordern sichere Kreuzungen mit baulicher Trennung des Radverkehrs vom Autoverkehr nach holländischem Vorbild. Es braucht eine konsequente Verkehrsüberwachung, die den Schutz von Radfahrer*innen garantiert.
Kommunikation
Baumaßnahmen und neue Verkehrsführungen sind für die Verbesserung der Radinfrastruktur in Pforzheim essenziell, aber nicht alleine entscheidend. Wir brauchen in unserer Stadt zusätzlich Aufklärungskampagnen für motorisierte Verkehrsteilnehmer*innen. Auto- und Motorradfahrer*innen müssen im Sinne der Gefahrenprävention mit wirksamen Sensibilisierungsaktionen über geltende, aber für sie eventuell ungewohnte Verkehrsregeln informiert werden. Beispielsweise zum Verhalten in Fahrradstraßen oder zu Überholabständen.
Austausch mit Behörden
Wir fordern die Einrichtung eines regelmäßigen Austausches zwischen Bürgerschaft und Verwaltung, um langfristige Verbesserungen sowie Detaillösungen direkt besprechen zu können.
Einbettung in die Landespolitik
Pforzheim ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden Württemberg e.V. (AGFK-BW). Damit die Radfahrer*innen etwas davon haben, muss der innerstädtische Verkehr fahrradfreundlicher werden. Umfragen bestätigen, dass die Bürger*innen das wollen. Als Radverkehrsknotenpunkt im RadNETZ Baden-Württemberg, sollte in Pforzheim vor allem die Nord-Süd-Verbindung von der Hürde zur Verbindung werden. Dies betrifft die Kreuzung Hohenzollernstraße / Heinrich Wieland Allee, die Ebersteinstraße, die Überquerung der Zerrennerstraße, aber auch die Verbindung bis zur Bleichstraße. Das Land Baden-Württemberg hat bereits erforderliche Maßnahmen identifiziert.
Kommunale Radverkehrspolitik der vergangenen Jahre
Das Pforzheimer Radverkehrskonzept wurde 2013 ohne Gegenstimme vom Gemeinderat beschlossen. Darin wird ein zusammenhängendes Radverkehrsnetz für Pforzheim definiert. Praktisch umgesetzt wurde bisher wenig: einen großen Sprung nach vorne machte Pforzheim im Städteranking des ADFC einzig, als Einbahnstraßen für den Radverkehr freigegeben wurden. Danach folgte mangels politischer Entscheidungen wieder der Absturz in diesem Ranking. Weitere Einzelmaßnahmen sind seit 2018 geplant. 2019 wurde das Realisierungsprogramm zum Radverkehrskonzept erstellt, mit Definition der erforderlichen Einzelmaßnahmen.
OB Boch hat sich 2019 öffentlich des Radverkehrs angenommen. Er hat in seiner Neujahrsansprache 2020 explizit erwähnt, dass er persönlich den Ausbau des Radwegenetzes unterstützt. Das begrüßen wir. Und daran messen wir ihn.
Erhöhung des Radverkehrsanteils
Fast alle politischen Parteien sind für eine Erhöhung des Radverkehrsanteils. Dazu müssen auch vorsichtigere Radler*innen auf die Straße. Nur, wenn ein sicheres Radverkehrsnetz entsteht, trauen sich mehr radelnd auf die Straße, erst dann entsteht Radkultur. Wir wünschen uns eine mutige Stadtentwicklungspolitik, die das umsetzt. Mehr Platz für sichere Radwege und eine Erhöhung des Radverkehrsanteils führt fast automatisch zu einer Steigerung der Aufenthalts- und Lebensqualität – und damit zu einer Belebung der Innenstadt und zu steigenden Umsätzen des Einzelhandels. Die Städte Pontevedra, Kopenhagen und Utrecht sind gute Beispiele dafür.
Das Gegenargument „Pforzheim hat zu viel Steigungen“ ist im Zeitalter von E-Bikes und Pedelecs überholt.
Partner
Mit folgenden Partnern haben wir in unterschiedlichen Kontexten gemeinsame Projekte umgesetzt oder Aktionen durchgeführt.
Kommt gerne auf uns zu, wenn ihr hier noch ein zusätzliches Logo sehen wollt. Wir sind dankbar für Anregungen und freuen uns über jeden weiteren Kooperationspartner, der unsere Ziele für Pforzheim teilt.
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