22. Februar – Spezial-Critical Mass zur Bundestagswahl

Wir sind nicht nur Radfahrende, sondern in erster Linie überzeugte Demokrat*innen. Angesichts des hitzig geführten Wahlkampfs und des Erstarkens extremer Positionen war es uns als bürgerschaftlicher Initiative ein Anliegen, für und in der Pforzheimer Stadtgesellschaft ein Zeichen für die wichtigen Errungenschaften unserer demokratischen Grundwerte zu setzen. Am Samstag vor der Bundestagswahl haben wir dazu in Kooperation mit der Bürgerbewegung #Zusammenhalten Pforzheim eine Spezial-Critical Mass unter dem Motto „Für ein demokratisches Miteinander auf und neben der Straße“ durchgeführt.

Als überparteiliche Bürgerinitiative geben wir grundsätzlich keine Wahlempfehlung ab. Gleichwohl sind wir überzeugt, dass Deutschland für die Lösung der aktuellen Probleme keinen Rechtsruck nach rechts der politischen Mitte braucht. Diese Haltung haben wir mit der angemeldeten Strecke deutlich gemacht: wir haben Kurs gehalten und sind an keiner Stelle rechts abgebogen.

Pressebericht:

  • Fahrrad-Aktivisten von Critical Mass zeigen in Pforzheim Flagge für ein demokratisches Miteinander von Nico Roller (in Pforzheimer Kurier und Pforzheimer Zeitung)

31. Januar 2025 – Critical Mass im Zeichen des Gedenkwochenendes für Andreas Mandalka alias Natenom

Angereist für die stille Gedenkfahrt am Donnerstag, 30.01.2025, und die folgende große Gedenkversammlung für unseren Freund und Mitstreiter Andreas Mandalka alias Natenom am Sonntag, 02.02.2025, sind bei unserer Januar-Critical Mass auch einige Fahrradaktive von außerhalb mitgeradelt. Um unseren Freunden und Gästen unsere leider Noch-nicht-ganz-Fahrradstadt Pforzheim etwas bekannter zu machen, sind wir gemeinsam eine ca. einstündige Strecke durch und um die Innenstadt gefahren und haben dabei ein paar schöne Ecken unserer Stadt gezeigt. Zum Ausklang sind wir gemeinsam im Café Roland eingekehrt.
Am Samstag ging es im Kommunalen Kino weiter mit Film und Diskussion mit Ingwar Perowanowitsch. Wenn ihr die Kinopremiere verpasst habt, findet ihr Ingwars sympathischen Film über seine Radreise zur Weltklimakonferenz nach Baku in seinem Youtube-Kanal. Wir sind gespannt auf Ingwars neues Filmprojekt und laden ihn gerne nochmal zu uns nach Pforzheim ein!

**2025**

27. Dezember 2024 – Weihnachtstour ohne Polizei

In der Weihnachtszeit haben wir die Demoanmeldung ausgesetzt. Wir sind bei sternklarem, trockenen Wetter eine kleine Runde durch die Stadt geradelt und haben den Abend und das Aktionsjahr im Café Roland gemeinsam ausklingen lassen.

29. November 2024 – Es wird Zeit für die erste Fahrradstraße in Pforzheim!

Im November wollten wir mit der Critical Mass eigentlich feiern, dass im Stadtrat aktuell über eine erste Fahrradstraße in Pforzheim beraten wird. Mit unserer Aktion wollten wir einen fröhlichen Appell an die Lokalpolitik richten, die vorgestellte Planung für die Umgestaltung der Brettener Straße vor der Nordstadtschule zu beschließen.

Durch die traurigen Ereignisse in Hohenwart war am 29. November aber leider niemand nach Feiern zumute.

Pressebericht:

25. Oktober 2024 – So funktioniert der Innenstadtring!

Videorückblick von @blckfrstbkr – vielen Dank!

Im Oktober haben wir uns gemeinsam der aktuellen Diskussion um die Zerrennerstraße gewidmet.
Nachdem Aktive aus unseren Reihen vor kurzem bereits mit einer Verkehrszählung (siehe Bericht der Pforzheimer Zeitung vom 04.10.2024) zu einer Versachlichung der politischen Debatte beigetragen hatten, haben wir bei der Critical Mass auf die vielen Pforzheimer Autofahrenden offenbar noch unbekannte Gebrauchsanweisung für den Innenstadtring hingewiesen.

Zu Versammlungsbeginn haben wir uns gefreut, dazu Besim Karadeniz für einen Gastbeitrag zur Entstehung der von ihm verfassten Gebrauchsanweisung bei uns begrüßen zu dürfen. Anschließend haben wir dem Pforzheimer (und auswärtigen) Autoverkehr mit 40 Teilnehmenden auf der angemeldeten Strecke radelnd vorgemacht, wie man – statt auf der Zerrennerstraße mitten durch im Stau zu stehen – auf dem Innenstadtring um die Innenstadt herumfahren kann. Zum Abschluss sind wir gemeinsam im Café Roland eingekehrt.

Pressebericht:

27. September 2024 – zum ORNAMENTA-Ende in die Tapery

Die September-Route hat uns bei herbstlichem, aber trockenem Wetter mit rund 40 Mitradelnden zum Abschluss der ORNAMENTA Lust in das Pop-up Selfie-Studio TAPERY geführt (Östliche-Karl-Friedrich-Straße 43, 75175 Pforzheim).

30. August 2024 – Hoch in den Haidach

Zu einer guten Radinfrastruktur gehört auch eine alltagstaugliche und sichere Anbindung aller Stadtteile an das Stadtzentrum. Mit der August-CM haben wir daher die Aufmerksamkeit auf den Haidach gerichtet, der mit dem Fahrrad bisher schlecht erreichbar ist. Unsere Tour hat rund 50 Mitradelnde an schönen Aussichtspunkten vorbeigeführt und – den Temperaturen angemessen – an der neuen Eisdiele „Celeste“ an der Ecke Obere Rodstraße/Bleichstraße geendet.

26. Juli 2024 – Fokus auf die Schleichwegproblematik

Nach einer kleinen Innenstadtrunde am Sedansplatz vorbei sind wir mit rund 40 Teilnehmenden gemeinsam über die B10 auf die Wilferdinger Höhe und über die Hachelallee zum Kreisverkehr am Friedhof geradelt. Mit dem weiteren Streckenverlauf über das Verbindungssträßchen „Unterm Wolfsberg“ zum Wartberg und über die Redtenbacherstraße nach Eutingen haben wir im Juli ein Schlaglicht auf Pforzheims Schleichwegproblematik geworfen: Beide Strecken sind offiziell nur für Anliegerverkehr frei, werden zum Leidwesen von uns Radfahrenden aber leider trotzdem von vielen Autofahrer*innen als Abkürzungsstrecke genutzt – und das häufig nicht gerade langsam und wenig rücksichtsvoll.
Über die Oststadt zurück, haben wir zum Abschluss mit der Critical Mass wieder einmal das Café Roland im AKT angesteuert. Nach Durstlöschen und gemütlichem Austausch über aktuelle (Fahrrad-)Themen haben wir den Abend auf dem Waisenhausplatz beim Sommersprossen-Auftakt mit der Riesenmarionette von „Cie l‘Homme debout“ gemeinsam ausklingen lassen.

Presseberichte:

28. Juni 2024 – Motto „Luft, Kunst und Kultur“

Wie schon im Mai, haben wir uns auch bei der Juni-Tour dem Thema Luft gewidmet. In Kooperation mit dem Kunstverein Pforzheim sind wir diesen Monat von Performancekünstler Simon Pfeffel begleitet worden. Zusammen mit rund 50 Mitradelnden haben wir unter Simons Anleitung mit zwei Kunstaktionen* gemeinsam einen Vorblick auf die Kunstverein-Ausstellung „atmen & sehen“ im Rahmen der Ornamenta 2024 geworfen. Mit der Strecke haben wir aufgezeigt, dass die letztes Mal passierte offizielle Pforzheimer Luftmessstation aus unserer Sicht an der Jahnstraße besser aufgestellt wäre. Zum Abschluss sind wir mit der Critical Mass zum ersten Mal nach Dillweißenstein gefahren und haben den Abend bei „Kultur am Beckenrand“ im Nagoldfreibad gemeinsam ausklingen lassen.

Pressebericht:

31. Mai 2024 – Motto „Luft nach oben!“

Gemeinsam mit rund 40 Mitradelnden haben wir mit der Critical Mass den neuen Arlinger Tunnel nach der politischen Einweihung für den Autoverkehr als Premiere kurzzeitig in einen Fahrradtunnel umgewandelt.

Mit der Befahrung der neuen Infrastruktureinrichtung für den Autoverkehr haben wir vor der Kommunalwahl deutlich gemacht, dass auch wir Radfahrende das Bedürfnis haben, bequem und effizient von A nach B zu kommen. Mit der Aktion haben wir gemeinsam unterstrichen, was auch Landesverkehrsminister Hermann bei der Tunneleröffnung eingefordert hat:

Die Stadt müsse […] weiter an ihrem Verkehrskonzept arbeiten.

Quelle: BNN-Artikel „Guter Tag für Pforzheim und Enzkreis“: Arlingertunnel feierlich eröffnet vom 13.05.2024

Das finden wir auch. Beim Ausbau von Rad- und Fußwegen und ÖPNV gibt es in Pforzheim noch viel Luft nach oben!

Auf dem Weg nach Brötzingen zum Ziel am Alten Pfarrhaus haben wir einen Infostopp an der offiziellen Pforzheimer Luftmessstation eingelegt. Mit der Juni-Tour zeigen wir, wo die Station aus unserer Sicht besser aufgestellt sein sollte.

Presseberichte:

26. April 2024 – Critical Mass mit Film- und Diskussionsveranstaltung zur Kommunalwahl

Die April-Tour stand im Zeichen der bevorstehenden Kommunalwahl. Ziel der Critical Mass mit wetter- und terminbedingt leider nur rund 30 Teilnehmenden war dieses Mal das Kommunale Kino mit einer von uns gemeinsam mit dem ADFC Pforzheim-Enzkreis veranstalteten Film- und Diskussionsveranstaltung mit Kandidierenden der 17 in Pforzheim antretenden Listen.

Zur Einstimmung auf die politische Debatte hat das Kommunale Kino die mit dem „Zukunftsfilmpreis der Ökofilmtour 2023“ ausgezeichnete arte-Dokumentation „Wie gelingt die Verkehrswende? Metropolen in Bewegung“ von Johan von Mirbach gezeigt. 

Pressebericht:

29. März 2024 – Premierenfahrt nach und durch Büchenbronn

Die März-Critical Mass war durch den unglücklichen Zusammenfall mit Karfreitag und Osterferien, wie erwartet, nicht ganz zahlreich besucht. Die rund 30 Teilnehmenden, die bei der Premierentour nach Büchenbronn dabei waren, haben dafür Engagement und Höhenmeterschweiß unter Beweis gestellt und insbesondere auf der Büchenbronner Straße für ein deutliches Zeichen gesorgt. Auf der Rückfahrt haben wir im Sonnenhof auf der Carl-Schurz-Straße eine Gedenkminute für alle dieses Jahr im Straßenverkehr umgekommenen Radfahrenden eingelegt.

Medienecho (Auswahl):

1. März 2024 – Spezial-Critical Mass zum Klimastreik von Fridays For Future

Mit Blick auf den Gedenktag am 23. Februar haben wir unsere monatliche Aktion auf eine Woche später verlegt und am 1. März unter dem Motto „Wir fahren zusammen!“ mit dem Klimastreik von Fridays For Future kombiniert.

Mit Unterstützung von mitradelnden Gästen der Critical Mass Karlsruhe sind wir nach der Auftaktkundgebung am Waisenhausplatz mit in der Spitze 75 Teilnehmenden auf eine Critical Mass-Runde nach Westen gestartet. Auf der Kreuzung Zerrenner-/Goethestraße haben wir innegehalten für eine Gedenkminute für alle dieses Jahr im Straßenverkehr umgekommenen Radfahrenden und sind anschließend weiter nach Brötzingen geradelt. Von dort ging es in angepasstem Tempo über die B294 zurück und nach einem Abstecher durch Maihälden über B294/B10 und Bayernstraße weiter in die Nordstadt. Über Nordstadtbrücke, Schlossberg und Deimlingstraße sind wir gemütlich in die Südstadt gerollt und haben am Krankenhauskreisel klingelnd Schwung genommen für den entspannten Endspurt zu unserem Ziel am Café Roland.

Medienecho (Auswahl):

Wenn ihr nicht dabei wart, könnt ihr die Runde in einem Videorückblick von blckfrstbkr mitfahren:

https://youtu.be/r_ugt-g0ZO0

26. Januar 2024 – Auftakttour und Fortsetzung Wunschzettelaktion

Da unsere Wunschzettelaktion im November vom gruseligen Wetter torpediert worden ist, haben wir die Aktion in den Januar verlängert.

Zum Auftakt haben wir eine schöne 13km-Runde durch die Innenstadt gedreht und waren mit unserer Botschaft gut hörbar auf Pforzheims großen Straßen zu sehen:

https://youtu.be/hQ7Gl_0INaI?si=p6q7J4wECxROjzPC
Danke an blckfrstbkr für die schöne Doku!

**2024**

29. Dezember 2023 – Jahresabschlussfahrt zum Mittelaltermarkt

Am 29. Dezember gab es zum Jahresabschluss eine reine Spaßradtour zum Mittelaltermarkt.

24. November 2023 – das Wetter hat nicht mitgemacht

Am 24. November hat das Wetter für eine Premiere gesorgt: Es war so gruselig, dass wir keine 20 Radler*innen waren und die Critical Mass vor Ort abgesagt haben. Mit unserer Wunschzettelaktion waren wir aber trotzdem in der Presse, nachzulesen im Pforzheimer Kurier: „Zu wenig Teilnehmer: Critical Mass muss monatliche Demo in Pforzheim absagen“ von Stefan Friedrich.

27. Oktober 2023 – wo bleibt der Radweg auf der Südseite der Enz?

Im Oktober haben wir öffentlich gefragt: „Wo bleibt der Radweg auf der Südseite der Enz?“ Zum Unterstreichen der Frage haben wir uns als Critical Mass mit Pressebegleitung und rund 35 Teilnehmenden auf die Spuren des fehlenden Radweges begeben. Mit der von der Presse dokumentierten Aktion* haben wir daran erinnert, dass sichere und bequeme Radwege die Voraussetzung sind, dass mehr Menschen in Pforzheim radeln. Endpunkt der Tour, mit wärmender Feuerschale und gemeinsamem Umtrunk, war dieses Mal am Alten Schlachthof, dem neuen, lebendigen Quartier im Nordosten der Stadt.

Hintergrund: Im September 2019 versprach Oberbürgermeister Peter Boch, dass der Enztalradweg im Jahr 2020 auf die Südseite verlegt wird (siehe auch hier). Leider steht die Verlegung noch immer aus, auch wenn seit bereits zwei Jahren eine Ampel das Überqueren der Jahnstraße sicherer und einfacherer macht.

*nachzulesen im Pforzheimer Kurier vom 30.10.2023: „Was Fahrradaktivisten vom Radwegenetz in Pforzheim halten“ von Sabrina Del Nunzio

29. September 2023 – mit der Critical Mass zur ORNAMENTA-Gala am Hauptbahnhof

Im September gab es leider viele Parallelveranstaltungen. Wir waren dennoch schön im Stadtbild präsent und haben zum Abschluss mit ca. 55 Mitradelnden mit der Critical Mass bei der ORNAMENTA-Gala am Hauptbahnhof vorbeigeschaut.

25. August 2023 – Critical Mass Pforzheim meets „Ohne Kerosin Nach Bayern (OKNB)“

Das Wetter hat es wieder spannend gemacht, aber abends hat es mitgespielt und uns einen tollen Demoabend beschert. Mit lautstarker und schwungvoller Unterstützung von Aktiven und Teilnehmenden der Klimaprotesttour „Ohne Kerosin Nach Bayern (OKNB)“ haben wir mit rund 80 Radler*innen ein deutliches Zeichen für nachhaltige Mobilität gesetzt, zusammen eine schöne Innenstadtrunde durch Pforzheim gedreht und den Abend im DiakoniePunkt Altstadt mit einem gemeinsamen Abendessen ausklingen lassen.

Die OKNB war auf mehreren Klimaprotesttouren quer durchs Land unterwegs nach München zur Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) und fordert – wie wir für Pforzheim – klimagerechte Mobilität für alle! Die Frankfurt-Tour der OKNB hat am 25. August bei uns in Pforzheim Station gemacht und ging am Samstag weiter nach Stuttgart.

28. Juli 2023 – Tour auf regenfeuchten Straßen
Wir haben uns sehr auf den Besuch von Karlheinz Pfeiffer und dem „Rolling Piano“ gefreut, wir hatten drei musikalische „Radkultur-Pausen“ an drei Plätzen entlang der Strecke und ein Abschlusspicknick im Stadtgarten geplant. Leider hat uns – einmal mehr in diesem Jahr – ein kräftiger Regenschauer dann am frühen Abend einen Strich durch die schöne Planung gemacht. Am Ende sind wir leider ohne E-Piano, dafür aber immerhin mit rund 35 wetterfesten Radler*innen auf unsere monatliche Runde durch die Stadt gestartet und sind zum Abschluss im „Platzhirsch“ eingekehrt.

Pressebild "Rolling Piano"
Pressebild „Rolling Piano“

Aber ausgefallen ist nicht aufgehoben! Wir nehmen neuen Anlauf und sind zuversichtlich, das „Rolling Piano“ ab September vielleicht bei einer der nächsten Aktionen begrüßen zu dürfen! Das „Rolling Piano“ wurde in Kooperation mit Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP), dem Instrumentenhersteller Yamaha und dem Musikhaus Schlaile Pforzheim entwickelt. Transportiert wird das Digitalpiano von Yamaha klimafreundlich mit dem Fahrrad und einem E-Anhänger von „Carla Cargo“ – und bringt so Musik problemlos an Plätze, an denen kein Klavier steht.

30. Juni 2023 – mit der Critical Mass zum „Sommer der Kulturen“

Hätten wir im Vorfeld gewusst, dass die Umgestaltung der Westlichen Karl-Friedrich-Straße am 29.06. offiziell abgeschlossen und mit einem Pressetermin für den Verkehr freigegeben wird, hätten wir die Strecke gerne in unsere Juniroute integriert. Da ADFC und wir unglücklicherweise leider erst im Nachhinein davon erfahren haben, hat unsere Juni-Route nun knapp an der jüngsten Pforzheimer Verkehrserrungenschaft vorbeigeführt – mit rund 60 Radler*innen sind wir aber auch so an ein paar interessanten Passagen vorbeigekommen:

  • Bahnhofstraße (Warum fahren neben den Bussen hier ständig auch Autos?)
  • Innenstadtring (In der aktuellen Umsetzung wird aus unserer Sicht unnötig Verkehrssteuerpotenzial verschenkt.)
  • Sedansquartier (Einfach schön zu sehen, wie Autostellplätze auch genutzt werden können.)
  • Steubenstraße (Wann wird der Enztalradweg tatsächlich auf die Südseite verlegt?)

Ziel und Anschlussevent war wir dieses Mal der „Sommer der Kulturen“ im Emma an. Auf dem Weg haben wir unterwegs bei der „After Work Brau-Art-Lounge“ und bei „Pforzheim tanzt“ vorbeigeschaut.

Wenn ihr die Juni-Tour verpasst habt, bekommt ihr im Videorückblick oben einen kleinen Eindruck – nutzt ihn gerne auch zum Werbung machen!

26. Mai 2023 – Critical Mass am „Tag der Nachbarn“: Mit Rad und Spaß sicher von Stadtquartier zu Stadtquartier

Da die Termine geschickt zusammengefallen sind, haben wir die Critical Mass unter das Motto „Mit Rad und Spaß sicher von Stadtquartier zu Stadtquartier“ gestellt und uns mit unserer monatlichen Aktion am deutschlandweiten Aktionstag „Tag der Nachbarn“ beteiligt. Wir freuen uns, dass beide Zeitungen über unsere Aktion berichtet haben.

Unser mobiles Nachbarschaftstreffen hat uns mit einem (durch Ferienbeginn und Parallelveranstaltungen etwas reduzierten) Teilnehmerfeld von 30 Radler*innen auf einer abwechslungsreichen Route zunächst durch die Oststadt in die Nordstadt geführt. Dort haben wir Pforzheims neueste Fahrradinfrastrukturmaßnahme an der Kreuzung Heinrich-Wieland-Allee/Hohenzollernstraße dieses Mal in umgekehrter Fahrtrichtung getestet und sind anschließend nach kurzer Bergwertung gemütlich über die S-Kurve hinab zur B10 gerollt. Abschließend haben wir den Autoverkehr auf der B294/Kelterstraße nach Brötzingen hinaus etwas verzögert, eine Runde durch Pforzheims westlichen Stadtteil gedreht und sind zur Belohnung auf gute Nachbarschaft im Biergarten beim Alten Pfarrhaus eingekehrt.

Presseecho:

28. April 2023 – Critical Mass und Kino: Wie gelingt die Verkehrswende (auch in Pforzheim)?

Nachdem es tagsüber und kurz vor der Critical Mass ordentlich geregnet hat, ist pünktlich um 19.00 Uhr zur Belohnung für 30 wetterfeste Radler*innen doch noch die Sonne rausgekommen. Die Route hat uns einmal mehr zum Kommunalen Kino am Schlossberg geführt. Auf dem Weg haben wir uns gemeinsam die neu markierte Radverkehrsachse am Knotenpunkt Ebersteinstraße/Hohenzollernstraße/Heinrich-Wieland-Allee angeschaut. Fazit: Für Alltagsradler*innen, die bereits hier fahren, bringt sie eine Verbesserung – Familien mit Kindern werden sich hier aber ziemlich sicher weiterhin nicht auf der Straße fahrend über die Kreuzung trauen.

Der Kinoabend am Ziel stand im Zeichen der Fortsetzung unserer gemeinsamen Filmreihe „Dialog (Rad-)Verkehr“ mit der Doku „Wie gelingt die Verkehrswende? Metropolen in Bewegung“ von Johan von Mirbach. Die arte-Produktion zeigt mit Beispielen aus Barcelona, Berlin, Kopenhagen und Paris, wie Stadtplaner*innen und Politiker*innen auf der ganzen Welt versuchen, ihre Städte lebenswerter zu machen. Schade, dass von der Pforzheimer Lokalpolitik nur ein Stadtrat unserer Kinoeinladung gefolgt ist – wir sind überzeugt, der Film hätte die anstehende Diskussion um die Umgestaltung von Zerrennerstraße und Innenstadt positiv bereichert.

31. März 2023 – Dusche in der Oststadt

Beim Start hat das Wetter noch mitgemacht, beim Wendepunkt in der Oststadt haben wir mit rund 25 Radler*innen aber leider eine kurze Regendusche abbekommen. Die angemeldete Route hat uns dieses Mal durch die Ost- und Nordstadt, weiter über B10 und B294 nach Westen und über die Westliche wieder zurück ins Zentrum und zum Ziel ins Café Roland geführt.

24. Februar 2023 – von Kreisverkehr zu Kreisverkehr

Mit 23 Radler*innen haben wir eine ausreichend lange Regenpause für eine schöne Kreisverkehr-Runde durch die Stadt genutzt. Durch Route und Blaulichteskorte waren wir trotz relativ wenig Teilnehmer*innen deutlich im Straßenbild präsent.
Als Ziel haben wir zur Abwechslung das „The Irish Pub“ in der Zehnthofstraße angepeilt. Bei leckeren Getränken haben wir uns mit Leon Mayer aus dem Präsidium des neu gewählten Jugendgemeinderats über gemeinsame Ziele und Vorhaben ausgetauscht.

Presseecho:

27. Januar 2023 – Mit Schwung auf den Wartberg

Mit jahreszeit- und wetterbedingt etwas kleinerer Gruppe haben wir im Januar mit einer schwungvollen Runde auf den Wartberg und um das kommende Kombibad einmal mehr gezeigt, dass Pforzheims Berge nicht mehr wirklich das Problem sind. Die Steigungen sind für fitte Alltagsradler*innen gut zu bewältigen, es fehlt „nur“ leider nach wie vor an sicherem Straßenraum!
Nach gemütlicher Abfahrt durch die Nordstadt haben wir einen Schwenk nach Westen gemacht, mit souveräner Polizeiabsicherung den Autoverkehr auf der B10 etwas heruntergebremst und sind abschließend über die Zerrennerstraße zum Ziel im Café Roland gerollt.

Presseecho zum Nachlesen:

**2023**

30. Dezember 2022 – Jahresabschluss-Critical Mass in die Pforzheimer Nordstadt

Zum Jahresabschluss sind wir bei schon frühlingshaften 13 Grad unter dem Motto „Biken statt Böllern“ in die Pforzheimer Nordstadt geradelt. Am Ziel im „Art Café“ haben wir uns in kleiner Runde aus Radfahrerperspektive darüber ausgetauscht, welche Vorsätze sich Lokalpolitik und Stadtgesellschaft für 2023 vornehmen sollten. Auch zum Jahresende ist die Presse unserer Einladung gefolgt, dieses Mal waren sowohl Pforzheimer Kurier wie auch Pforzheimer Zeitung (vollständiger Bericht leider hinter der Paywall) am Start vor Ort.

25. November 2022 – Critical Mass zum Mittelaltermarkt

Im November haben wir mit rund 30 Radler*innen mal wieder eine Runde nach Westen Richtung Brötzingen gedreht. Nach der wie immer kurzweiligen, aber jahreszeitbedingt etwas frischen Tour haben wir die Räder oberhalb vom Blumenhof geparkt und sind zum Aufwärmen gemeinsam auf den Mittelaltermarkt. Punsch und Glühwein waren lecker!

Vor dem Start haben wir uns über Pressebesuch gefreut. Stefan Friedrich hat im Pforzheimer Kurier über unsere Aktion berichtet: „Auf dem Fahrrad in Pforzheim: Attraktive Ziele sollen sicher erreichbar sein“.

Sharepic-Aufruf für gut sichtbare Fahrräder mit Lichterkette, Speichenlichtern oder anderer Weihnachtsdeko
Sharepic-Aufruf für gut sichtbare Fahrräder mit Lichterkette, Speichenlichtern oder anderer Weihnachtsdeko

28. Oktober 2022 – Critical Mass zu blackforestwave-Film im Gasometer

Nach einer Runde durch die Stadt sind wir im Oktober mit rund 30 Teilnehmenden in die Oststadt zur Koki vor Ort-Vorstellung von „BLACKFORESTWAVE – SURF YOUR LOCAL RIVER“ im Gasometer geradelt. Faszinierender Dokumentarfilm über ein beeindruckendes Projekt!

30. September 2022 – herbstliche Ausfahrt bei leichtem Niesel

Etwa 35 Teilnehmer fuhren mit Eskorte durch Pforzheims Straßen. Aufgrund des langen Wochenendes war die Gruppe anders zusammengewürfelt als sonst, so dass sich die Gelegenheit zur Unterhaltung mit alten neuen Bekannten ergab, die man vorher nur vom Sehen kannte.

Zum Abschluss waren wir im Cafe Roland, alles in allem war’s ein gemütlicher Abend.

26. August 2022 – bei angenehm feucht-kühlem Wetter durch eine recht leere Stadt

Kurz nach dem Starkregen, ging’s in kleiner Runde bei abflauendem Donnergrollen durch die Stadt. Die Tour war mal wieder ein schöner Mix zwischen gemütlich schmalen Straßen und den üblichen breiten Hauptverkehrsstraßen. Die Polizei hatte sieben Beamte abgestellt, um die Demo zu schützen, so hat sich jede(r) Teilnehmer(in) sehr sicher gefühlt.

Zum Abschluss gab’s Partystimmung im Kupferdächle bei einem tollen Konzert der Band „Misery Pile“.

13. August 2022 – Critical Mass Spezial zu Jonas Deichmann ins Openairkino

Mitte August sind wir außer der Reihe mit einer Critical Mass Spezial ins Openairkino zum Film „Jonas Deichmann – das Limit bin nur Ich“ geradelt.

Pforzheimer Kurier und Pforzheimer Zeitung (leider hinter der Paywall) haben beide über den tollen Filmabend mit dem anwesenden Extremsportler berichtet. Wir freuen uns über eine weitere rundum gelungene Kooperationsveranstaltung mit dem Kommunalen Kino!

29. Juli 2022 – nach Politikgespräch zu Picknick und Sommersprossenfestival im Stadtgarten

Am 29. Juli hatten wir bundespolitischen Besuch: Bundestagsabgeordnete Stephanie Aeffner (Bündnis 90/Die Grünen) hat sich vor dem Start auf dem Waisenhausplatz bei uns nach der aktuellen Radverkehrssituation in Pforzheim erkundigt. Allzu viel Neues haben wir ihr leider nicht berichten können – die „Fahrradstadt Pforzheim“ hat bekanntlich noch viel Luft nach oben.

Hitze, viele Parallelveranstaltungen und der Beginn der Sommerferien haben bei der Juli-Critical Mass erwartungsgemäß zu einem etwas kleineren Radlerfeld geführt. Rund 50 Radler*innen und eine von Christine zusammengestellte Tour durch Nord- und Innenstadt haben aber trotzdem für viel Spaß und schöne Sommerstimmung gesorgt. Am Ziel im Stadtgarten haben wir den Abend mit gemütlichem Picknick und einem trommelgewaltigen Konzert von „Les Commandos Percu“ im Rahmen des Sommersprossen-Festivals ausklingen lassen.

24. Juni 2022 – durch Nieselregen zum Kunstprojekt „Sedekah Benih“

Die nicht gerade motivierenden Wetteraussichten für den Freitagabend haben den monatlichen Radlerpulk nachvollziehbarerweise etwas schrumpfen lassen. Zusammen mit rund 35 Radler*innen haben wir schließlich eine Nieselregenrunde durch Pforzheim gedreht. Pünktlich zum Ende der Tour beim Kunstprojekt „Sedekah Benih“ auf dem hinteren Waisenhausplatz hat das Wetter nochmal aufgeklart und die Abendsonne hat uns bei toller Musik von „LAF“ eine zauberhafte Lichtstimmung beschert.

27. Mai 2022 – ins Café Roland zu Shell-V aus der Ukraine

Nachdem des Wetter tagsüber durchwachsen war, ist pünktlich zum Beginn die Sonne wieder rausgekommen und hat uns mit rund 60 Teilnehmer*innen eine Critical Mass-Tour mit toller Lichtstimmung beschert. Nach entspannten 8,5km durch die Stadt hat im Café Roland zum Abschluss Shell-V aus der Ukraine für uns aufgelegt.

29. April 2022 – in’s KoKi zu „VERPLANT“

Auf Pforzheim’s breiten und schmalen Straßen ging es durch das Flößerviertel und in die Weststadt. Mit beachtlichen 80 Teilnehmern bewegten wir uns fröhlich durch die Stadt. Ein besonderes highlight war das Team von Alex Klaus, das mit je einem Transport- und einem Wohnrad an der Tour teilnahm.

Am Ziel im KoKi lief in unserer gemeinsamen Filmreihe DIALOG (RAD-)VERKEHR das Fahrrad-Roadmovie „VERPLANT – Wie zwei Typen versuchen, mit dem Rad nach Vietnam zu fahren“.

25. März 2022 – Kreuz und quer durch die Wohngebiete in Nord- und Oststadt

Doppelpack für’s Klima: 12 Uhr Klimastreik von Fridays For Future Pforzheim und abends Critical Mass mit deutlichem Teilnehmerzuwachs. Dank Andreas‘ genialer Tourenplanung war es mit 60 Radler*innen trotzdem eine geradezu familiäre Tour. Super Wetter, fröhliches Geklingel, mobile Soundanlage und winkende Anwohner*innen haben insbesondere in den teils sehr schmalen Straßen in Nord- und Oststadt für tolle Stimmung gesorgt.

25. Februar 2022 – erste Critical Mass-Demo gemeinsam mit Fridays For Future

Gemeinsam mit unseren neuen Demo-Partnern von Fridays For Future Pforzheim sind wir am 25. Februar wieder über Pforzheims große Straßen geradelt. Der Auftakt in das neue Critical Mass-Jahr stand leider im Schatten des kurz zuvor eskalierten traurigen Ukraine-Konflikts. Gemeinsam mit rund 35 Radler*innen haben wir bei gedämpfter Stimmung eine Runde nach Brötzingen gedreht.

28. Januar 2022 – Critical Mass abgesagt
Mit Blick auf die weiterhin unklare Pandemie-Situation haben wir im Orgateam beschlossen, vorsichtshalber auch die für Januar geplante Critical Mass abzusagen. Die für Januar mit dem Kommunalen Kino vorgesehene Fortsetzung unserer Filmreihe „Dialog (Rad-)Verkehr“ haben wir auf April verschoben.

**2022**

31. Dezember 2021 – Critical Mass abgesagt
Eigentlich wollten wir am 31. Dezember mit regelkonformem Sicherheitsabstand nochmal auf den Familienfreundlichkeitspreis und Pforzheims erste Fahrradampel anstoßen. Mit Blick auf die unklare Pandemie-Entwicklung haben wir im Orgateam aber beschlossen, die für Silvester geplante Critical Mass vorsichtshalber zum Wohle aller abzusagen.

26. November 2021 – mit Filmteam und Blaulichteskorte durch die Stadt

Im November haben wir Besuch von einem Filmteam bekommen und mit rund 50 leuchtenden Radler*innen gemeinsam mächtig gestrahlt, weil wir kurz vorher mit der „Kidical Mass“ den Familienfreundlichkeitspreis der Stadt Pforzheim eingefahren haben. Vor lauter Freude und mit erneutem Fokus auf die Haushaltsberatungen haben wir mit unserer Polizeieskorte gleich nochmal eine Runde auf die Wilferdinger Höhe gedreht.

Familienfreundlichkeitspreis 2021 für die Pforzheimer „Kidical Mass“

Als Abwechslung für die Noch-Autostadt sind wir dieses Mal über die Nordstadt, Hohenzollernstraße und Hachelallee hoch und über die B10 wieder in die Stadt hinunter. Auch diese Runde hat Spaß gemacht! Am Ziel beim Café Roland gab es zum Aufwärmen pandemie- und 2Gplus-konform im Außenbereich leckeren Punsch und Glühwein – und eine kleine Tanzeinlage:

29. Oktober 2021 – mit Blaulichteskorte die B10 hinauf

Nicht zu übersehen: Der Critical Mass-Pulk bei der B10-Premiere am 29. Oktober 2021

Im Oktober gab es in der Noch-Autostadt eine Premiere: Wir sind mit rund 50 Radler*innen, Polizeieskorte und Pressebegleitung erstmals klingelnd, leuchtend sichtbar und definitiv auffallend die B10 hinaufgefahren und haben am Kaufland entlang eine Runde durch die Wilferdinger Höhe gedreht. Sowohl Pforzheimer Kurier wie auch Pforzheimer Zeitung haben groß berichtet.

Mit der Aktion haben wir vor den Haushaltsberatungen von der Stadtpolitik deutlich sicht- und hörbar eingefordert, …

  • dass der Klimaschutz nicht nur bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin, sondern auch in Pforzheim Vorfahrt braucht!
  • dass zum Erreichen von mehr nachhaltiger Mobilität auf sicheren Radwegen mehr Personal, mehr Finanzmittel und deutlich mehr Tempo bei der Umsetzung von beschlossenen Maßnahmen benötigt werden!
  • dass dazu im nächsten Haushalt zwei Personalstellen für den Fuß- und Radverkehr eingeplant werden!*
  • dass in diesem und den kommenden Haushalten jeweils 10 € pro Einwohner*in und Jahr für den Ausbau des Radverkehrs eingestellt werden!

(* Denn ohne ausreichend Personal können weder Verbesserungsmaßnahmen geplant noch zur Verfügung stehende Förderprogramme von EU, Bund und Land ausgeschöpft werden.)

Schön leuchtende Räder bei der Critical Mass am 29. Oktober 2021

24. September 2021 – Klimastreik und Critical Mass

Am 24. September waren wir gleich zweimal für eine bessere Radinfrastruktur im Stadtbild präsent: Mittags gemeinsam mit anderen Initiativen und Verbänden beim Klimastreik von „Fridays for Future“ (nachzulesen und zu sehen beispielsweise in den Berichten von Pforzheimer Kurier und Pforzheimer Zeitung) und abends mit 70 gut gelaunten Radler*innen bei der monatlichen Critical Mass. Die Schleife über Sedansplatz und Dillsteiner Straße hat auch dieses Mal wieder Spaß gemacht!

28. August 2021 – Einweihung der neuen Fahrradampel und Picknick im Enzauenpark

Mit guter Musik, lautem Klingeln und einigen Frauen, die mit Fröhlichkeit und fany outfit für den Fancy Women Bike Ride (19. September) warben, setzten sich insgesamt 62 Radler in Bewegung. Angesichts der zahlenmäßig bedingten Übermacht im Verkehr, des guten Wetters und der Urlaubslaune war die Stimmung phänomenal.

Highlight der Strecke waren wieder Sedansplatz und Eispavillon, wo angesichts der vielen Menschen das laute Klingeln besonders viel Spaß machte. Und die „Einweihung“ der neuen Ampelquerung über die Jahnstrasse. Und natürlich die vielen Kinder mit Kulleraugen, denen man die Mitfahrlust auf weiten Abstand ansah.

Von der Polizei fehlte mangels Streifenfahrrädern im Wesentlichen das coole Blaulicht. Für die nötige Ordnung sorgten stattdessen die eifrigen „Corker“, die den Autoverkehr am Dazwischenfahren in den fröhlichen Lindwurm hinderten.

Die Fahrt fand ihren gemütlichen Ausklang bei einem leckeren gemeinsamen Picknick im Enzauenpark.

30. Juli 2021 – Mit Fancy Women und Blaulichteskorte zum Café Roland

Der vorausgehende Pressetermin zur Ankündigung des zweiten Pforzheimer Fancy Women Bike Ride am 19. September* hat Medienvertreter*innen angelockt und unserem gemeinsamen Thema tolle Presseresonanz in Pforzheimer Kurier und Pforzheimer Zeitung beschert.

(*Aktuelle und weitere Infos zum Fancy Women Bike Ride in Pforzheim findet ihr jederzeit auf Instagram.)

Durch die Urlaubszeit etwas ausgedünnt, waren wir bei der Critical Mass mit 50 Radler*innen eine Stunde und ziemlich genau 10 Kilometer lang wieder auf Pforzheims Hauptstraßen präsent. Die bei der Stadt angemeldete Strecke hat uns mit Musik und viel guter Laune über drei Kreisverkehre, an Sedansplatz, Eispavillon, Schlösslegalerie und Bahnhof vorbei als Premiere in diesem Jahr wieder einmal zum Café Roland geführt. Auch im Juli hat uns die Verkehrspolizei sympathisch begleitet und unserem Anliegen mit zwei Polizeiautos und einem Motorrad zu auffallendem Blaulichtfokus verholfen.

Hier ein kleiner Videorückblick – wenn er euch gefällt, gerne teilen:

Mit Fancy Women und Blaulichteskorte durch Pforzheim – Critical Mass am 30. Juli 2021

25. Juni 2021 – nach langer Pandemiepause endlich wieder unterwegs
Mit starken 50+ Radler*innen sind wir vom Waisenhausplatz zunächst nach Osten Richtung Altstädter Kirche gestartet und wie vor Corona mit Klingeln, Musik und freundlichem Winken in gemütlichem Unterhaltungstempo zwölf Kilometer durch Pforzheim geradelt. Die bei der Stadt angemeldete Strecke hat uns mit Jahn-/Steubenstraße und Westlicher Karl-Friedrich-Straße an den beiden aktuell begonnenen großen Verbesserungsmaßnahmen für den Radverkehr vorbeigeführt. Gegen 20.30 Uhr haben wir uns beim Alten Schlachthof von der sympathisch begleitenden Verkehrspolizei verabschiedet (drei Polizeiautos + zwei Motorräder = viel Blaulicht = viel Aufmerksamkeit 🙂 ).

Die Genossenschaft Gewerbekultur hat Durstigen am Ziel coronakonform und gegen Spende Getränke zur Verfügung gestellt. Super angekommen bei allen Mitradler*innen sind außerdem die leckeren herzhaften Galettes und süßen Crêpes von La petite Crêperie. Wir hoffen, den nachhaltigen Crêperie-Stand künftig noch öfters am Ziel dabei zu haben.

**2021**

30. Oktober 2020 – mit Polizeischutz auf Tour ins Kommunale Kino

Im Oktober hat uns die Polizei mit Blaulicht durch die Innenstadt begleitet und dabei 34 mit Masken geschützte Radler*innen gezählt. Nach der Critical Mass-Fahrt stand im Kommunalen Kino die Fortsetzung unserer gemeinsamen Filmreihe DIALOG (RAD-)VERKEHR mit dem Fahrrad-Roadmovie „HIN UND WEG“ auf dem Programm.

25. September 2020 – Normalität im Regen

Nach einer Vielzahl von Fahrrad-Events (Parking Day, Kidical Mass und Fancy Women Bike Ride) am Wochenende zuvor haben es sich 44 Alltagsradler am 25. September trotz gleichmäßigem Regen und kühlen Temperaturen nicht nehmen lassen, gemeinsam die Critical Mass zu fahren. Die Tour ging kreuz und quer durch die Innenstadt. Vier Autofahrer hatten es mal wieder eilig und mussten dringend den langen Tross überholen. Die warme Suppe, die es bei gemütlichem Beisammensein danach im Cafe Roland gab, soll sehr gut gewesen sein.

28. August 2020 – Ausklang im Sommerkino

In der Urlaubszeit und nach dem kurz davor noch sehr regnerischen Wetter waren es etwa 40 aufrechte Radler, die in großer Kolonne klingelnd durch Pforzheim fuhren und auf die Belange des Radverkehrs aufmerksam machten. Einer hatte Musik dabei und es bot sich wieder Gelegenheit für viele interessante Gespräche. Am Ende unserer ca. 45minütigen Fahrt durch die Pforzheimer Innenstadt luden wir zusammen mit dem Kommunalen Kino zur Fortsetzung unserer gemeinsamen Filmreihe DIALOG (RAD-)VERKEHR in den sehr gut besetzten Innenhof des Kulturhaus Osterfeld ein.

Weltumradler Dennis Kailing vor der Open Air Bühne des Kulturhaus Osterfeld – Foto: ritschratsch-klick.de

Unserem mitradelnden Programmbeirat Winfried Thein war es gelungen, die beeindruckende Doku „BESSER WELT ALS NIE“ gemeinsam mit dem Regisseur und Protagonisten Dennis Kailing nach Pforzheim zu holen. Der sympathische Weltumradler zeigte unterhaltsam auf, worauf es ankommt, wenn man zweieinhalb Jahre um die Welt radelt, und wie man filmisch dokumentieren kann, wenn einem die türkische Polizei erklärt, dass man auf der Autobahn nicht radeln soll.

31. Juli 2020 – Poolnudelaktion

Am 31. Juli 2020 kamen etwa 70 Radler zur Critical Mass mit Poolnudeln. Unter dem Aktionsmotto „Abstand halten“ wiesen die Poolnudeln auf den Mindestabstand von 1,50 Metern laut der aktuellen Novelle der Straßenverkehrsordnung hin. Die Aktion war ein voller Erfolg, Pforzheimer Zeitung und Pforzheimer Kurier berichteten jeweils mit Bild. Zum Ausklang gab es kühle Getränke beim Bootspick. Leider war das Wasser dort so wenig einladend, dass die in der sommerlichen Schwüle herbeigesehnte Wasserschlacht ausfallen musste.

Schön war’s beim letzten Mal! Gemeinsam mit unseren Demo-Partnern von Fridays For Future Pforzheim laden wir euch am 28. Februar zur nächsten Critical Mass ein und wollen mit euch gemeinsam wieder über Pforzheims große Straßen radeln. Reiht euch ein und helft uns*, eine möglichst lange strahlende Fahrradschlange auf die Räder zu bekommen und zusammen ein Zeichen für bessere Radwege, mehr Klimaschutz und globalen Frieden zu setzen.
(*Bei Zeit und Interesse könnt ihr euch gerne auch aktiv in unser Orgateam einbringen, die Fahrradstadt von morgen ist dankbar für jede Unterstützung.)

Treffpunkt:
Freitag, 28. Februar, ab 18.30 Uhr, auf dem Waisenhausplatz
(zwischen Theater und CCP)
19.00 Uhr Ansprache und Start Critical Mass


Da gute und sichere Radwege nicht nur in der Innenstadt, sondern im gesamten Stadtgebiet fehlen, wollen wir unser gemeinsames Anliegen nach und nach in allen Stadtteilen aufzeigen. Dieses Mal fahren wir dazu mit der Critical Mass gemeinsam in die Südweststadt, erkunden die Radfahrbedingungen zwischen Goethe-Schule und Reuchlin-Gymnasium und testen die Radverbindung von und zum Wohnquartier Sonnenberg.
Zum Abschluss rollen wir hinab nach Brötzingen zum Ziel beim Jazzkeller Domicile. Wir haben ein paar Plätze reserviert und freuen uns auf einen gemeinsamen Abschluss mit Musik und optional leckerem Essen.

Seid ihr dabei?

Nach der Critical Mass ist vor der Critical Mass: Meldet euch gerne mit Ideen zu lohnenswerten Abschlusszielen oder Anschlussevents. Wir freuen uns immer über Anregungen.

Zum Vormerken: Die nächste Critical Mass rollt am 28. März und führt uns zu einem Film- und Diskussionsabend ins Kommunale Kino.

Wie von den letzten Aktionen gewohnt, werden wir wieder ca. 1-1,5 Stunden durch die Innenstadt fahren und dabei auf bekannte sympathische Art gemeinsam für mehr Aufmerksamkeit für Radfahrer*innen sorgen.

Prüft vor dem Start zuhause bitte eure Lichter und stellt sicher, dass ihr als Radler*innen gut zu sehen seid! Wenn ihr wollt und habt, schmückt eure Räder gerne mit Lichterketten und Speichenlichtern. Vor dem Losfahren aktiviert bitte GPS und die App „Critical Maps“ – dann sind wir mit der Pforzheimer Critical Mass auch online live zu sehen.

Mehr Sichtbarkeit für unser Anliegen

Wir greifen gerne eine Anregung aus eurer Mitte auf und bieten euch für die Critical Mass eine Auswahl von verschiedenen Demo-Plakaten. Sucht euch die Botschaften heraus, die euch am besten gefallen, druckt die betreffenden Plakate aus und bringt sie an Fahrrad, Hänger und/oder Radler*in befestigt gerne mit zu unser nächsten gemeinsamen Tour. Wenn euch ein Slogan fehlt, immer her mit der Idee!

Zusätzlich hier noch der Flyer und unser neutrales Werbeplakat für die monatliche Critical Mass. Bei den Aktionen gibt es immer gedruckte Flyer und je nach Verfügbarkeit auch anderes Werbematerial. (Da sich die Materialien nicht von alleine finanzieren, freuen wir uns über eine kleine Unkostenspende).

Grundregeln für gute Stimmung und ein gesundes Miteinander

  • Bitte mitbringen: Funktionierende Fahrradleuchten + Lichterketten + sichtbare Kleidung/Warnwesten + gute Laune + Klingeln + Musik. Je mehr von allem, umso mehr Stimmung!
  • Die Radwelt ist bunt: Egal, ob mit Stadt- oder Sportrad, ob mit oder ohne E-Antrieb, ob Normal- oder Lastenrad, Velomobil oder Spezialfahrzeug, ob mit einem, zwei oder mehr Rollrädern, ob im Anhänger oder selbst auf der Zugmaschine, ob mit großen Rädern oder auf ganz kleinen Rollen, ob aus Pforzheim oder von anderswo – bei der Critical Mass ist jede*r herzlich willkommen!
  • Hinweis für (Groß-)Eltern: Wir freuen uns auch bei den Critical Mass-Fahrten über mitradelnde Kinder, sie müssen aber „bergfit“ sein und bei Erwachsenentempo mithalten können.

Die Critical Mass rollt jeden Monat
Critical – was? Eine möglichst große Zahl an Radfahrer*innen schließt sich regelmäßig (in Pforzheim: jeden letzten Freitag im Monat) zu einer Gruppe zusammen und fordert so ihren Platz im Straßenverkehr. Diese weltweite Aktionsform ist eine Gegenbewegung zur alltäglichen städtischen Blechlawine – und eine Feier für das Verkehrsmittel Fahrrad. Wir fordern eine gerechte Aufteilung des Verkehrsraums und sichere Straßen für Radfahrer*innen. Das kommt leider nicht von allein.
Du bist herzlich eingeladen, bei der Critical Mass mitzufahren! Je mehr Leute wir sind, umso besser werden wir wahrgenommen, desto eher werden wir gehört. Unsere Veranstaltungen sind angemeldet und die Polizei sperrt Kreuzungen, schützt uns vor dem Autoverkehr.

Informationen zu den vergangenen Fahrten gibt es hier.

Der ADFC Kreisverband Pforzheim-Enzkreis bedankte sich am 14. Februar morgens mit warmen Getränken und Butterbrezeln bei allen Alltagsradlerinnen und -radlern, dass sie ganzjährig mit dem Fahrrad pendeln. Insgesamt wurden am ADFC-Stand in der Emma-Jaeger-Straße auf Höhe des Inselstegs zwischen sieben und neun Uhr morgens 40 Radfahrende gezählt. Da man auch auf dem Rad zügig vorankommen will, hatten nicht alle Pendler:innen Zeit für ein Gespräch, nahmen jedoch gern die Butterbrezel für die Pause mit.

Mit der Beteiligung am Winter-Bike-to-Work-Day wirbt der ADFC für das ganzjährige Radpendeln. Studien belegen, dass Menschen, die ganzjährig mit dem Rad zur Arbeit fahren, nicht nur gesünder sind als ihre Kolleg:innen, die mit dem Auto fahren, sondern auch glücklicher. Denn die tägliche Bewegung baut Stresshormone ab und hilft, nach der Arbeit besser abzuschalten. Mehr noch: Der Autostau wird aktiv reduziert und dem Klima kommt es auch zu Gute.

Der jährliche Winter-Bike-to-Work-Day findet an jedem zweiten Freitag im Februar statt. Er entstand als Gemeinschaftsprojekt von Finnen und Kanadiern und hat einen spaßbetonten Wettbewerbscharakter. Auf der internationalen Homepage winterbiketoworkday.org kann man eintragen, zu welchem Zweck und in welcher Stadt man sich aufs Rad schwingt.

Damit noch mehr Menschen gern und ganzjährig das Fahrrad nutzen, fordert der ADFC in Pforzheim und im Enzkreis ein Netz an zusammenhängenden Radwegen. Diese sollen baulich vom Autoverkehr getrennt sein, damit gefährliche Überholmanöver vermieden werden und Radfahrende unabhängig von Alter und Fahrerfahrung sicher und bequem vorankommen.

Am 22. Februar laden wir euch zu einer Spezial-Critical Mass zur Bundestagswahl ein. Reiht euch ein und lasst uns für unsere Demokratie gemeinsam über Pforzheims große Straßen radeln!

Treffpunkt:
Samstag, 22. Februar, ab 17.00 Uhr, auf dem Waisenhausplatz
(zwischen Theater und CCP)
17.30 Uhr Ansprache und Start Critical Mass
ca. 19.00 Uhr Ende beim Haus der Jugend mit musikalischem Anschlussprogramm bei „SOUNDS OF FREEDOM“

Wir sind nicht nur Radfahrende, sondern in erster Linie überzeugte Demokrat*innen. Der aktuell hitzig geführte Wahlkampf und das Erstarken extremer Positionen lassen uns als bürgerschaftliche Initiative daher nicht kalt. Um für und in der Pforzheimer Stadtgesellschaft ein Zeichen für die wichtigen Errungenschaften unserer demokratischen Grundwerte zu setzen, haben wir für den Samstag vor der Bundestagswahl eine Versammlung unter dem Motto „Für ein demokratisches Miteinander auf und neben der Straße“ angemeldet.

Wir kooperieren bei unserer Aktion mit der Bürgerbewegung #Zusammenhalten Pforzheim und freuen uns auf einen Redebeitrag von Miriam Haidle.

Als überparteiliche Bürgerinitiative geben wir keine Wahlempfehlung ab. Gleichwohl sind wir überzeugt, dass Deutschland für die Lösung der aktuellen Probleme keinen Rechtsruck nach rechts der politischen Mitte braucht. Diese Haltung machen wir mit der angemeldeten Strecke deutlich: wir halten Kurs und biegen an keiner Stelle rechts ab.
Seid ihr dabei?

Am Ziel im Haus der Jugend besteht im Anschluss die Möglichkeit zur Teilnahme am Benefizkonzert SOUNDS OF FREEDOM zu Gunsten der ebenfalls überparteilichen OMAS GEGEN RECHTS.

Beim Konzert spielt u.a. die BORDKAPELLE AKKERMANN – mit klaren Ansagen gegen Rechts:

BORDKAPELLE AKKERMANN feat. Oli & Matze (YAKUZI): „Nie im Leben!“ (mit Bildern der OMAS GEGEN RECHTS-Demo am 15.01.2025 in Remchingen)

Am Freitag, 14.02.2025, sind wir auf Einladung von Fridays For Future Pforzheim mit einem Redebeitrag beim bundesweiten Klimastreik vor der Bundestagswahl dabei.

Treffpunkt:
Freitag, 14. Februar, 13.30 Uhr
Marktplatz Pforzheim

Sehen wir uns? Egal, ob zu Fuß oder mit dem Rad, kommt mit auf den Marktplatz und lasst uns Politik und Gesellschaft gemeinsam an die Notwendigkeit von Klimaschutz erinnern.

Wir wollen Lösungen, statt ablenkende, ausgrenzende Scheindebatten!

Ina Reinhardt, Fridays For Future Pforzheim

Vor einem Jahr, am 30.01.2024, wurde unser Freund und Mitstreiter Andreas Mandalka alias Natenom bei einem Unfall von einem Autofahrer getötet. Für Andreas und alle anderen Menschen, die als Radfahrende oder Zufußgehende im Verkehr getötet oder schwer verletzt worden sind, haben wir als Radverkehrsinitiative Critical Mass Pforzheim zusammen mit dem ADFC Pforzheim-Enzkreis mit Unterstützung des ADFC Frankfurt am Main und weiteren Partnern aus ganz Deutschland am Sonntag, 02.02.2025, eine zentrale Gedenkversammlung durchgeführt.

Unterstützt durch Zubringertouren und parallele Aktionen in anderen Städten haben wir bei der angemeldeten Kundgebung vor der Staatsanwaltschaft Pforzheim und der anschließenden Gedenkfahrt zur Unfallstelle mit rund 400 Teilnehmenden ein starkes gemeinsames Zeichen für die überfällige Umsetzung der Vision Zero im Straßenverkehr gesetzt. Allen Unterstützenden, Mitwirkenden und Mitradelnden vielen Dank für euren Beitrag!

Ausschnitte aus den eindringlichen und wichtigen Beiträgen unserer tollen, teilweise von weit angereisten Redner:innen:

Natenom war nicht nur ein Fahrradfahrer. Er brachte Menschen zusammen, er war ein Verbinder, kein Trenner.

Nora Bendig, Natenom e.V. – hier zum Anklicken: Noras ganze Rede zum Nachlesen und Anhören

Wer wirklich wirksam die Sicherheit in diesem Land schützen will, wer wirklich will, dass Menschen wieder gefahrlos auf die Straße können, muss sich konsequent um die Gefährder:innen im Straßenverkehr kümmern.

Siggi, Radverkehrsinitiative Critical Mass Pforzheim und ADFC Pforzheim-Enzkreis – hier zum Anklicken: Siggis ganze Rede zum Nachlesen und Anhören

Ich habe es satt, jeden Tag aufs Neue gefährdet zu werden. Ich habe es satt, dass man sich abhängig von Wetter, Rad oder Laune der Autofahrenden Routen suchen muss, um die „No ride areas“ und motorisierte Gewalt zu umfahren.

Fahrradaktivistin Ulrike Medger (alias Agathe Bauer alias @azetbur) – hier zum Anklicken: Ulrikes ganze Rede zum Nachlesen und Anhören

Wir Radfahrende sind Menschen. […] Das Fahrrad ist das Verkehrsmittel unserer Wahl und wir wollen sicher von A nach B kommen – nichts mehr und nichts weniger.

Mirjam Brinkmann, ADFC Baden-Württemberg – hier zum Anklicken: Mirjams ganze Rede zum Nachlesen und Anhören

Wir brauchen endlich ein Mobilitätssystem, das unabhängig von Führerschein und Auto Mobilitätsbedürfnisse befriedigt und das Grundrecht auf Teilhabe ermöglicht.

Petra Schulz, Landesvorstand VCD Baden-Württemberg – hier zum Anklicken: Petras ganze Rede zum Nachlesen und Anhören

Hier ein Mitschnitt der gesamten Auftaktkundgebung mit allen Redebeiträgen (vielen Dank an den ADFC Frankfurt, das Technikteam und alle Beteiligten!)

Die Gedenkfahrt:

Eindrücke von der gemeinsamen Gedenkfahrt von Pforzheim zur Unfallstelle auf der Landesstraße L574 zwischen Schellbronn und Neuhausen. Das Video zeigt den Streckenabschnitt zwischen Huchenfeld und Hohenwart. (Filmmaterial: Joachim Wossidlo, WossidloFilm)

Berichterstattung in den Medien (Auswahl):

Redebeitrag von Nora Bendig, Natenom e.V., bei der Gedenkversammlung für Andreas Mandalka alias Natenom am 02.02.2025 in Pforzheim:

Ich bin leider nicht so gut darin, frei zu reden. Daher habe ich was vorbereitet.

Hallo allerseits,
ich bin Nora vom Natenom e.V.

Viele von euch kannten ihn als Andreas, für uns war er jedoch Natenom.
Ein freundlicher Admin eines Mumble-Sprachchat-Servers, Betreiber einiger kleiner Webseiten rund um Mumble und Verfasser eines Blogs, in dem er unter anderem seine Erfahrungen als Fahrradfahrer teilte.
Er war jemand, der seine Alltagsfahrten auf dem Fahrrad bestritt, und kein Freizeitradler.

Da es in seinem Sinne gewesen wäre, die Webseiten online zu halten, haben wir uns zu einem Verein zusammengeschlossen, um diese Aufgabe in einem passenden rechtlichen Rahmen zu erfüllen.

Ich mochte Natenom wirklich sehr, sehr gerne. Er fehlt mir – er fehlt uns allen – wirklich sehr.
Die Freunde, mit denen ich heute hier bin, würde ich ohne Natenom gar nicht kennen.
Ich bin sehr dankbar für meinen Internet-Freundeskreis, den ich ohne ihn und seinen Mumble-Server gar nicht hätte.

Natenom war nicht nur ein Fahrradfahrer. Er brachte Menschen zusammen, er war ein Verbinder, kein Trenner.
Wenn man auf dem Server verschiedene politische Ansichten hatte, hat er dafür gesorgt, dass man trotzdem miteinander geredet hat, auch wenn es keinen Konsens gab.
Er hat andere Menschen so gesehen und behandelt – einfach wie einen anderen Menschen. Ohne Vorurteile.

Hilfesuchende fanden auf dem Mumble-Server einen Ort, wo sie frei von ihren Problemen reden konnten. Natenom hatte immer ein offenes Ohr für sie.

Er war bester Freund und Lebensretter. Er hat mehr als einem suizidalen Menschen das Leben gerettet, er war immer da, wenn er gebraucht wurde.

Häufig kam Natenom nach anstrengenden Fahrradfahrten in den Mumble-Chat und erzählte uns von seinen Erlebnissen. Dazu gehörten seine Erfahrungen mit Behörden, der Staatsanwaltschaft, der Polizei und insbesondere mit der problematischen Verkehrssituation in „FahrradMordor Pforzheim“. Die Verantwortlichen scheinen hier wenig Interesse daran zu haben, sich der Sicherheit von Radfahrenden anzunehmen.

Und deswegen lasst uns heute ein Zeichen setzen und in Erinnerung an Natenom handeln.
Lasst uns – Zitat der Staatsanwaltschaft Pforzheim – „ein hin- und hergondelndes Verkehrshindernis“ sein!

Mitschnitt: Nora Bendig spricht bei der Gedenkversammlung für Andreas Mandalka alias Natenom am 02.02.2025 in Pforzheim.

Redebeitrag von Siggi für Radverkehrsinitiative Critical Mass Pforzheim und ADFC Pforzheim-Enzkreis bei der Gedenkversammlung für Andreas Mandalka alias Natenom am 02.02.2025 in Pforzheim:

Hallo, ich bin der Siggi und darf heute für die Critical Mass Pforzheim und den ADFC Pforzheim-Enzkreis sprechen. Was mich qualifiziert: Ich hab einen Follower auf Twitter namens Natenom.

Triggerwarnung: In den nächsten 5 Minuten geht’s um Gewalt, Tod, Kinder.

Am 30. Januar 2024 brach eine Welt zusammen für die Mutter von Andreas Mandalka, Natenom. Ihr geliebter Sohn wurde an diesem Tag getötet. Um 19:20 auf der Landstraße zwischen Neuhausen und Schellbronn. Keine Mutter, kein Vater, sollte um das eigene Kind weinen müssen. Kein Kind, kein Mensch darf gewaltsam ums Leben kommen. Unser Mitgefühl gilt allen Eltern und Angehörigen, die so etwas erleben mussten. Für den Autofahrer, der Andreas getötet hat und der dafür die volle Verantwortung trägt, wurde von dieser Staatsanwaltschaft hier ein Strafbefehl erlassen.

Am 29. Januar 2025, diesen Mittwoch, brach in Deutschland eine Welt zusammen. Die Ereignisse an diesem Mittwoch sind unfassbar und es wird lange dauern, sie zu verarbeiten, denn an diesem Mittwoch wurde in Hemer ein 10-jähriges Mädchen getötet von dem Fahrer eines Kleinbusses, der sich weder an den Fußgänger-Vorrang beim Abbiegen hielt noch sonst irgendwie Rücksicht nahm. In Pfungstadt wurde auch an diesem Mittwoch ein 6-jähriger Junge beim Spielen in einem verkehrsberuhigten Bereich getötet. Von einem Mann, mit dessen Pkw. Für die Eltern und alle Angehörigen ist an diesem Mittwoch die Welt zusammengebrochen.

Die öffentliche Sicherheit in Deutschland ist gefährdet. Jeden Tag werden 8 Menschen im Straßenverkehr getötet, jedes Jahr weit über 100.000 verletzt. Viele davon waren unterwegs auf dem Rad so wie wir, zu Fuß wie die 10-jährige oder auf dem Roller wie der 6-jährige. Wer wirklich wirksam die Sicherheit in diesem Land schützen will, wer wirklich will, dass Menschen wieder gefahrlos auf die Straße können, muss sich konsequent um die Gefährder:innen im Straßenverkehr kümmern.

Ich würde euch gerne einige Vorschläge machen, wie das gehen kann. Aber weil das dann niemand außer uns wahrnimmt, muss ich das bisschen populistischer machen und jeden Vorschlag einleiten mit „Wir fordern“. Falls ihr diesem 5-Punkte-Plan für mehr Sicherheit nicht zustimmt, müsst ihr nichts machen. Falls ihr einverstanden seid, dürft ihr das gerne kundtun.

  1. Wir fordern wirksame Grenzkontrollen. Die Grenze für Radfahrende ist ein Überholabstand von 2 Metern. Wir fordern die Behörden auf, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diesen Überholabstand zu kontrollieren und Verstöße zu ahnden. Die Polizei Pforzheim stellt nach eigener Aussage bislang genau 2 Verstöße pro Jahr fest. Ich freue mich über jeden Tag, an dem ich nur 2 mal zu eng überholt wurde.
  2. Wir fordern Zurückweisungen von Fahrerlaubnissen. Wer andere Menschen mit einem Kraftfahrzeug verletzt oder tötet, ist fahruntauglich bis zum Beweis des Gegenteils.
  3. Wir fordern mehr Haftplätze für Kraftfahrzeuge. Autos, die als Waffe verwendet werden, müssen eingezogen und in Abschlepphaft genommen werden.
  4. Wir fordern ein Ende der Verantwortungslosigkeit. Wir fordern die Halter:innenhaftung. Schluss damit, dass illegales Verhalten nicht geahndet werden kann, nur weil kein HD-Video aus mindestens 2 Perspektiven vorliegt. Wer vergessen hat, wer da letzte Woche mit Papas SUV unterwegs war … ach, erzählt doch keinen Tünkram. Nix habt ihr vergessen!
  5. Wir fordern keine Abschiebeassistenten, sondern Abbiegeassistenten. Alle Lkw müssen verpflichtend damit ausgestattet werden. Gegen einen Betonmischer hilft kein Helm.

Und von den Medien fordern wir nur eins: Hört endlich auf mit dieser verharmlosenden Berichterstattung. Menschen werden nicht von einem Auto touchiert, erfasst, gestreift, erwischt. Sie kollidieren auch nicht mit Autos. Nein, Menschen werden gerammt, zu Boden gestoßen, überfahren – von anderen Menschen, die dabei ein Auto steuern. Verharmlosende Sprache ist in diesem Land seit über 80 Jahren Kulturgut. Hört auf damit.

Diese Forderungen, davon bin ich überzeugt, sind nicht vollständig im Sinne von Andreas Mandalka, von Natenom – denn er hätte sie noch viel schärfer und pointierter formuliert. An ihn wollen wir jetzt und heute gedenken. Ich schlage vor, dass wir 10 Sekunden gemeinsam schweigen und dabei die Augen schließen. 10 Sekunden fährt man bei 90km/h schnurgerade auf der Landstraße zwischen Neuhausen und Schellbronn von der letzten Kurve bis zur Unfallstelle. So lange wurde Andreas gemäß der Staatsanwaltschaft
– trotz ausreichender Beleuchtung
– bei guten Sichtverhältnissen
– auf seinem Fahrrad
– Zitat: „gänzlich übersehen“. 10 lange Sekunden.

Ein Mensch musste deswegen sterben. Ein anderer darf 2 Monate nicht Autofahren, so will es die Staatsanwaltschaft Pforzheim.

Bitte schließt jetzt die Augen.

1 … 10

Danke

Mitschnitt: Siggi spricht bei der Gedenkversammlung für Andreas Mandalka alias Natenom am 02.02.2025 in Pforzheim.

Redebeitrag von Fahrradaktivistin Ulrike Medger (alias Agathe Bauer alias @azetbur) bei der Gedenkversammlung für Andreas Mandalka alias Natenom am 02.02.2025 in Pforzheim:

Bei den Gedanken an diese Rede kamen mir 1000 Gedanken in den Kopf. Wut, Trauer, Hoffnungslosigkeit, aber auch an den Willen, das nicht länger hinzunehmen. Damit meine ich die ganzen Verletzten und getöteten Menschen im Straßenverkehr. Jeden Tag.

Jeden Tag sterben im Straßenverkehr 8 Menschen. Betroffen davon sind sehr viel mehr. Zu den 8 Menschen gehören Kinder, Freunde, Eltern, PartnerInnen, KollegInnen, aber auch Rettungskräfte und viele mehr.

Andreas ist einer von ihnen. Aber er ist nicht irgendjemand. Und auch hier sind sehr viel mehr Menschen von seinem Tod betroffen. Es spielt dabei keine Rolle, ob man ihn persönlich kannte oder über die sozialen Medien. Er hat bei allen von uns Spuren hinterlassen.

Vor einem Jahr einte uns die Trauer über seinen verfrühten Tod. Zu der Trauer kam die Wut. Wut, weil wir wissen, wie man so etwas hätte verhindern können. Wut, dass sich anscheinend nichts tut in der Verkehrspolitik. Wut über die Medien, die in der Unfallberichterstattung allzu oft den Radfahrenden die Schuld zuschreiben. Wut über die Autopolizei, die Autofahrenden viel zu viel Luft zum Atmen lässt. Wut über eine Autojustiz, die in der alttäglichen motorisierten Gewalt kein Problem sieht.

Andreas fuhr seine Alltagswege mit dem Rad. Regelmäßig musste er auch über eine Landstraße. Geringe Überholabstände sind uns allen bekannt. Auch er hat für mehr Sicherheit gekämpft. Er hat Anzeigen geschrieben und wurde ignoriert. Das ist ja leider keine Seltenheit. Aber er blieb immer ruhig. Das fand ich immer sehr bewundernswert.

Er ließ nicht locker. Er hat sich für mehr Sicherheit und gute Wege eingesetzt, unermüdlich.

Er sagte einmal:

Ich bestehe auf meine Rechte, wie ein Mensch im Straßenverkehr behandelt zu werden, angstfrei Fahrrad fahren zu können und gesund zu Hause anzukommen. Und dabei auch noch eine ordentliche Infrastruktur benutzen zu können. Diese Rechte gestehe ich jedem anderen Menschen auch zu.

Als ich von dem Unfall erfuhr, hat es mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich selbst erlebe jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit Ähnliches. Und nicht nur ich. Viele von uns, zu viele.

Da ist immer diese Angst, dass es bald den Nächsten treffen kann. Eine Angst, die viele Menschen vom Radeln abhält. Das ist keine Freiheit. Das ist gewaltsame Autokultur, die jährlich ihre Opfer fordert.

Und diese motorisierte Gewalt wird staatlich gefördert. Anzeigen werden entweder nicht bearbeitet oder die Staatsanwaltschaften verneinen das öffentliche Interesse und stellen die Verfahren ein. Das können sie, weil es in der entsprechenden Richtlinie dazu einen Ermessensspielraum gibt. Solange die Menschen in den Behörden motorisierte Gewalt aber nicht als Problem wahrnehmen, so wird dieser Ermessensspielraum weiterhin zum Schutz der Autofahrenden ausgelegt werden. Schwächere VerkehrsteilnehmerInnen sind der motorisierten Gewalt dadurch schutzlos ausgeliefert.

Es kann aber nicht überall sichere Radwege geben. Geltendes Recht muss auch für die Sicherheit der Radfahrenden durchgesetzt werden.

Wer mag, kann zu Helm und Warnweste greifen. Was aber neben einer sicheren Infrastruktur wirklich hilfreich wäre, sind eine Polizei und Justiz, die nicht bloß für Autofahrende da sind.

Die Autopolizei weigert sich, Überholabstandskontrollen durchzuführen. Da geht es nicht nur um die gefühlte Sicherheit. Euch brauche ich das nicht zu erzählen. Seit Jahren reden die sich damit raus, dass es keine geeigneten Messgeräte gibt. Das glaubt denen nach so vielen Jahren der Gesetzesänderung doch sowieso niemand mehr.
Es fehlt einfach am Willen.

Der OpenBikeSensor ist doch ein gutes Beispiel. Auch Andreas hat sich bei dem Projekt mit eingebracht. Wenn die Menschen es schaffen, ein kleines Gerät zu konstruieren, das Abstände misst, warum schaffen es die Behörden und die entsprechenden Prüfanstalten nicht?
Weil es nicht gewollt ist.

Und so werden wir weiter jeden Tag gefährdet. Viel zu viele machen eben diese Erfahrungen. Hier sind einige unter uns, die Anzeigen schreiben, wenn es wieder brenzlig wurde. Die Weigerung der Behörden, sich dem Problem zu widmen, hinterlässt eine gewisse Hoffnungslosigkeit. Manche haben es aufgegeben, Anzeigen zu schreiben. Das kann ich gut verstehen. Auch ich hatte so eine Phase. Aber am Ende taucht es in keiner Statistik auf und die Täter marodieren weiter durch die Straßen und gefährden Menschen. Ich für meinen Teil bin nicht bereit, das länger hinzunehmen.

Ich habe es satt, jeden Tag aufs Neue gefährdet zu werden.
Ich habe es satt, dass man sich abhängig von Wetter, Rad oder Laune der Autofahrenden Routen suchen muss, um die „No ride areas“ und motorisierte Gewalt zu umfahren. Es ist immer ein Abwägen.

Ich will einfach nur sicher von a nach b fahren. Ich will dabei nicht an Bettelampeln versauern, ich will auch nicht zusätzliche Ampeln haben müssen, um links abzubiegen, und ich will nicht mit einem Auto bedroht oder übersehen werden. Und ich hätte gerne einen Wegbelag, der mich nicht zwingt, das MTB zu nutzen oder man danach aussieht, als hätte man sich nass im Sandkasten gewälzt.

Ich habe es satt. Ich habe es satt, gefährdet zu werden.

Ich möchte gerne die Richtlinie für StaatsanwältInnen ändern, in der das öffentliche Interesse behandelt wird. Der Ermessensspielraum muss begrenzt werden. Das öffentliche Interesse bei motorisierter Gewalt muss bejaht werden. Dann kann sich die Autojustiz nicht mehr zurückziehen und auf den Privatklageweg verweisen. Dann setzt sich vielleicht auch in den Köpfen der Menschen fest, dass es eben keine gute Idee ist, andere aus Fahrlässigkeit oder aus verkehrserzieherischem Willen zu gefährden.

Aktuell arbeiten wir noch daran, wie wir dabei vorgehen wollen. Wenn es aber losgeht, brauchen wir eure Unterstützung.

Ich bin nicht bereit, die Hoffnung aufzugeben, dass wir etwas ändern können. Nicht nur in der Justiz, sondern eben auch in den Köpfen der Menschen, die diese alttägliche Autogewalt als Lappalie abtun.

Wir wollen alle nur sicher von a nach b radeln. Die aktuelle Situation ist nicht alternativlos. Wir müssen das nicht widerstandslos hinnehmen.

Wenn ihr Fragen habt, sprecht mich gerne an.

Dankeschön.

Mitschnitt: Fahrradaktivistin Ulrike Medger spricht bei der Gedenkversammlung für Andreas Mandalka alias Natenom am 02.02.2025 in Pforzheim

Redebeitrag von Mirjam Brinkmann, Referentin Mobilität & Verkehr beim ADFC Baden-Württemberg, bei der Gedenkversammlung für Andreas Mandalka alias Natenom am 02.02.2025 in Pforzheim:

Liebe Radfahrende, liebe Demonstrierende, liebe Vertreter:innen aus der Stadt Pforzheim und der umliegenden Landkreise, der Polizei und alle weiteren Personen, die mehr Sicherheit fürs Rad wollen,

mein Name ist Mirjam Brinkmann, ich bin Referentin Mobilität und Verkehr beim ADFC Baden-Württemberg. Ich darf heute hier für den ADFC Baden-Württemberg sprechen und möchte zu allererst im Namen des Landesvorstands und der Landesgeschäftsstelle unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme mit den Trauernden ausdrücken, insbesondere mit der Familie und den engen Freund:innen von Andreas Mandalka. Andreas war Mitglied im ADFC, er hat sich stets mit großem Einsatz für die Belange von Radfahrenden stark gemacht. Jedes Jahr sterben in Baden-Württemberg weit über 50 Radfahrende. Nur selten haben sie für uns ein Gesicht und einen Namen wie bei Andreas. Sein Tod ist ein schmerzlicher Verlust, der uns mahnt, weiter für sichere Bedingungen im Straßenverkehr zu kämpfen.

Die alltägliche Realität von Radfahrenden ist oft erschreckend: Wir werden zu eng überholt, angehupt, beleidigt, bespuckt. Radfahrende sind oft allen möglichen Anfeindungen ausgesetzt. Solche Erlebnisse sind nicht nur belastend, sondern schrecken viele Menschen ab, das Rad im Alltag zu nutzen. Doch wir wissen: Nur wer sich wirklich sicher fühlt, steigt auch aufs Rad. Sichere, vom motorisierten Verkehr getrennte Radwege sind die Grundlage dafür, dass Menschen das Fahrrad als Verkehrsmittel wählen. Um diese Infrastruktur flächendeckend zu schaffen, braucht es langfristig gesicherte finanzielle Mittel von Bund und Land. Doch infrastrukturelle Verbesserungen allein reichen nicht aus. Vielmehr braucht es auch ein gutes Verkehrsklima, geprägt von Respekt, Akzeptanz und gegenseitiger Rücksichtnahme. Dort wo der Straßenraum keine räumliche Trennung zulässt, muss Radfahren im Mischverkehr genauso sicher werden wie auf separaten Wegen. Das gilt natürlich auch dort, wo die erforderliche Trennung noch nicht umgesetzt ist wie an vielen Landstraßen. Dazu braucht es eine RADvolution im Miteinander im Straßenverkehr. Hier sind Politik und Verwaltung gefordert, ein klares Zeichen gegen Gewalt, Gefährdung, Rücksichts- und Respektlosigkeit im Verkehr zu setzen. Radverkehr muss überall als selbstverständlich und schützenswert respektiert werden. Ein sicheres Verkehrsklima bedeutet unter anderem,

  • dass Radfahrende ohne Gängelei und Drängelei genügend Abstand zu parkenden Fahrzeugen einhalten können
  • dass sie ihr Wunschtempo fahren können
  • dass sie sich nicht auf dem Gehweg wohler fühlen als auf der Fahrbahn – und somit Radfahrende sich nicht weiterhin auf die Flächen für den Fußverkehr verdrängen lassen.

Gefährliche Situationen, auch wenn sie glimpflich ausgehen, hinterlassen Spuren – und sie führen dazu, dass viele das Fahrrad meiden und dass Radfahren per se als gefährlich wahrgenommen wird.

Wir Radfahrende sind Menschen. Alles was wir wollen – alles was auch Andreas wollte – ist, sicher zur Arbeit zu kommen, abends sicher zu unseren Familien oder Partner:innen nach Hause zu kommen, sicher zur Schule, zum Kindergarten, zum Sport, zum Supermarkt, zur Party, zur Ärztin, zur Apotheke, zum Optiker zu kommen. Das Fahrrad ist das Verkehrsmittel unserer Wahl und wir wollen sicher von A nach B kommen – nichts mehr und nichts weniger.

Andreas fehlt uns als engagierter Mitstreiter und als Mensch. Sein Einsatz für sichere Radwege und ein respektvolles Miteinander bleibt unser Auftrag. Wir fordern weiterhin maximalen Mitteleinsatz und personelle Ressourcen für den Ausbau eigenständiger Radinfrastruktur und eine stärkere Unterstützung aller Akteur:innen, damit Radfahren in Baden-Württemberg selbstverständlich und sicher wird.

Lieber Andreas, dein Einsatz bleibt unser Ansporn, den Weg zur Vision Zero entschlossen weiterzugehen. Wir stehen weiter an deiner Seite, damit du in Frieden ruhen kannst.

Mitschnitt: Mirjam Brinkmann, Referentin Mobilität & Verkehr beim ADFC Baden-Württemberg, spricht bei der Gedenkversammlung für Andreas Mandalka alias Natenom am 02.02.2025 in Pforzheim