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Die toll gemachte SWR-Doku „Gefährliche Fahrt – Wie kann der Radverkehr sicherer werden?“ ist 2021 im Rahmen der Mitmach-Aktion #besserRadfahren entstanden. SWR-Reporter Claus Hanischdörfer geht darin gemeinsam mit Unfallopfern, Verkehrsforscher*innen, Rad- und Autofahrer*innen sowie Kommunalpolitiker*innen der Frage nach, wie Radfahren sicherer werden kann.

Die Reportage untersucht Probleme, die für uns Radfahrer*innen auch in Pforzheim von Bedeutung sind. Ab Minute 27 wird beispielsweise an einer Freiburger Kreuzung aufgezeigt, wie heikel Fahrradstreifen zwischen Autospuren sind. Nach zwei tödlichen Unfällen wird der Radverkehr an der betreffenden Kreuzung nun rechts am Autoverkehr vorbeigeführt.
Das traurige Beispiel unterstreicht, warum wir sogenannte „Fahrradweichen“ kritisch sehen.

Titelmotiv unserer YouTube-Serie "Sicher Radfahren": Titel auf gelbem Hintergrund, oben rechts das Logo der Critical Mass Pforzheim. Das Logo zeigt eine Frauenfigur, die mit beiden Armen ein umgekehrtes Fahrrad nach oben über den Kopf streckt.

Als weiteres Beispiel für sichere Verkehrsführung mit baulicher Trennung der Verkehrsströme hier ein Kreisverkehr im Norden von Bruneck (Südtirol).

Die Trennung von Auto-, Fuß- und Radverkehr erfolgt hier flächensparend auf zwei Ebenen: Radfahrer*innen (und Fußgänger*innen) können den Verkehrsknoten bequem, sicher und zeitsparend in alle Richtungen unterqueren.

Fazit: Elegante Tunnellösung mit Sicherheits- und zusätzlichem Spaßfaktor!

Habt ihr auch ein Radwegbeispiel, das als Vorbild für Pforzheim dienen könnte? Wir zeigen in unserer neuen YouTube-Serie „Sicheres Radfahren“ gerne noch mehr Musterbeispiele.

Titelmotiv unserer YouTube-Serie "Sicher Radfahren": Titel auf gelbem Hintergrund, oben rechts das Logo der Critical Mass Pforzheim. Das Logo zeigt eine Frauenfigur, die mit beiden Armen ein umgekehrtes Fahrrad nach oben über den Kopf streckt.

Wer schon einmal in den Niederlanden unterwegs war, kennt es schon: In Holland begegnen sich Rad- und Autofahrerinnen, Fußgängerinnen und andere Verkehrsteilnehmer*innen sehr entspannt.

Als Beispiel für sichere Verkehrsführung mit baulicher Trennung der Verkehrsströme hier ein Kreisverkehr in Amsterdam.

(Am Ende der Van der Pekstraat im Viertel Pekbuurt. Aufgenommen am 09.05.2019 aus der Bibliothek OBA Van der Pek.)

Habt ihr auch ein Radwegbeispiel, das als Vorbild für Pforzheim dienen könnte? Wir zeigen in unserer neuen YouTube-Serie „Sicheres Radfahren“ gerne noch mehr Musterbeispiele.

Kann die Verkehrswende mithilfe des Fahrrads geschafft werden?

Dieser Frage geht NDR-Reporter Güven Purtul in der toll gemachten Doku „Vorfahrt für’s Fahrrad?“ nach. Der Dokumentarfilm ist am 08.11.2021 im Rahmen der ARD-Themenwoche „Stadt.Land.Wandel“ gezeigt worden. Er informiert aufschlussreich darüber, wie es in Deutschland um die Radverkehrsinfrastruktur bestellt ist, wer die „Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA 2010)“ herausgibt und warum aus Perspektive von Radfahrer*innen nicht jede ERA-Empfehlung unbedingt zu empfehlen ist.

Wer den Film gesehen hat, kann nachvollziehen, warum wir uns in Pforzheim entlang der Hauptverkehrsachsen schon länger für baulich getrennte Radwege stark machen.

Wenn da die Türe aufgeht, habe ich ein Problem. Dann muss ich ausweichen auf die Straße und bin mit den Kindern sofort der Gefahr ausgesetzt.

Familienvater Sebastian Dietrich in „Vorfahrt für’s Fahrrad?“ zu aufgemalten sogenannten Radschutzstreifen auf der Fahrbahn.

Heute ein interessanter Artikel aus der FAZ zur Psychologie des Strassenverkehrs, … leider hinter der Paywall. Der Artikel hat den Titel „Warum die Mobilitätswende scheitert“, was womöglich als eine Art trojanisches Pferd die klassischen FAZ-Leser dazu verleiten soll, den Artikel trotz autokritischem Inhalt zu lesen.

Hier eine kurze Zusammenfassung:

Laut wissenschaftlichen Untersuchungen

  • führten mehr Parkplätze und mehr Strassen zu mehr Autoverkehr. Dem Verkehrskollaps sei somit durch die Verkehrsplaner der Boden bereitet worden.
  • sei die Angst vor dem Verlust bei Umwidmung in Radwege kurz vor der Maßnahme am höchsten, danach steige die Akzeptanz.

Die flächendeckende Einführung von Tempo 30 habe zuletzt in Frankreich und in Brüssel zu einer starken Reduzierung der Anzahl von Verkehrstoten geführt.

Laut Jens Schade, Verkehrspsychologe an der Uni Dresden sei das größte Hindernis einer vernunftgeleiteten Verkehrswende nicht nur die Autolobby, sondern auch die Gewohnheit der Autofahrer. Diese lebten in der Annahme

  • ein Recht auf grüne Welle, freie Parkplätze und breite Straßen zu haben.
  • ein Gewohnheitsrecht bilden zu können, wenn sie lang genug zum Beispiel durch Anliegerstraßen gefahren seien.
  • … und würden sich im Stau nicht als Verursacher sondern als Opfer empfinden.

Es sei daher wichtig die Gewohnheiten zu durchbrechen, was Mut seitens der Stadtverwaltung erfordere.

Erprobte, wirkungsvolle Maßnahmen seien

  • eine City – Maut (eher was für richtige Großstädte). Die Erhöhung der Benzinpreise dagegen würde einfach bezahlt
  • die flächendeckende Einführung von Tempo 30
  • die massenhafte Beseitigung von Parkplätzen aus den Straßen der Innenstädte
  • die Bildung von verkehrsberuhigten „Superblocks“, durch die keine Durchfahrt mehr möglich sei

Die Erhöhung von Parkkosten für Anwohner kann in Baden-Württemberg jetzt die Kommune entscheiden.

Was macht die Pforzheimer Stadtverwaltung?

Am 13. Oktober hat sich Teilnehmer*innen der Ideenwoche für die Zerrennerstraße auf dem Waisenhausplatz ein für Pforzheim leider noch ungewohntes Bild geboten: zwei grüne Lastenräder mit Aufschrift „Leih mich aus!“

Lastenrad von Lastenrad Stuttgart e.V.

Die sympathischen Radler im Sattel haben sich als Mitglieder von Lastenrad Stuttgart* entpuppt. Phil und sein Kollege waren im Rahmen der Schokofahrt* ehrenamtlich unterwegs nach Karlsruhe, um dort von einem Freiburger Team eine Ladung fair erzeugter und emissionsfrei nach Europa transportierter Schokolade zu übernehmen. Die Freiburger haben die Schokolade zuvor mit eigenen Lastenrädern in Weeze abgeholt und umweltschonend von NRW nach Baden geradelt.

*So ein Lastenrad-Leihmodell und die Teilnahme an der Schokofahrt wäre doch auch was für PF, was meint ihr? Bei Interesse bitte melden.

Das Video von pedalkultur macht Lust auf selber mitradeln – die Schokolade schmeckt dann bestimmt noch besser!

Wir machen auch dieses Jahr wieder mit bei der Kidical Mass, der bundesweiten Fahrraddemo für Kinder, Jugendliche und Familien während der Europäischen Mobilitätswoche. Bringt am 18. September, dem Weltkindertag, also eure Kinder und/oder Eltern mit und demonstriert mit für ein fahrrad- und kinderfreundliches Pforzheim!

Treffpunkt: 18. September, 11 Uhr, am Waisenhausplatz
(zwischen Theater und CCP)
Ende: gegen 12 Uhr beim Kindermarktplatzfest vor dem Rathaus
(Tourlänge: rund 5 km/ca. 45 Minuten)

Radfahren macht Spaß und bringt euch abgasfrei und schnell zu Freunden, zum Training oder in die Schule. Findet ihr auch, dass dafür in Pforzheim die Radwege fehlen? Dann rauf auf die Räder und helft mit, die Dinge ins Rollen zu bringen – in Richtung einer kinderfreundlichen Stadt mit mehr Freiräumen und mehr Lebensqualität.

Malt Schilder, schmückt eure Räder und bringt eure Freunde und Eltern mit – gerne mit mobiler Soundbox, Anhängern und Lastenrädern – und lasst uns gemeinsam ein buntes und lautes Zeichen für mehr und sichere Radwege für Kinder und Jugendliche in Pforzheim setzen.

Je lauter wir dabei klingeln, je mehr wir sind, umso größer der Spaß beim gemütlichen Rollen über Pforzheims große Straßen. Die Polizei schützt uns vor dem Verkehr und begleitet uns bis zum Kindermarktplatzfest des Stadtjugendrings.

Wir fordern eine kinderfreundliche Stadt mit sicheren Radwegen, mehr Freiräumen und mehr Lebensqualität.

Kidical Mass Pforzheim

Unterstützer:

Die Kidical Mass wird in Pforzheim unterstützt von ADFC Kreisverband Pforzheim-Enzkreis, Deutscher Kinderschutzbund e.V. Ortsverband Pforzheim Enzkreis, Gesamtschülerrat Pforzheim, Jugendgemeinderat Pforzheim, SJR Betriebs gGmbH Fachbereich moki (mobile Kinderangebote) und VCD Pforzheim/Enzkreis e.V..

Am 26. Juli 2021 war die bundesweite Mitmachaktion „Die Klimawette“ bei uns in Pforzheim auf Besuch.

Gemeinsam mit der Klimawette und unseren Partnern Greenpeace Pforzheim, SJR Betriebs gGmbH – Mobile Kinderangebote und VCD Kreisverband Pforzheim/Enzkreis haben wir den Zwischenstopp von Klimawette-Initiator Dr. Bilharz zum Anlass genommen, die aktuellen Bundestags- und Landtagsabgeordneten von Pforzheim und Enzkreis, die Kandidatinnen für die Bundestagswahl und die Mitglieder des Pforzheimer Gemeinde- und Jugendgemeinderats zu einem gemeinsamen Pressetermin auf den Marktplatz vor dem Pforzheimer Rathaus einzuladen.

Wenn ihr nicht selbst dabei sein konntet, erfahrt ihr im folgenden Film, wer unserer Einladung gefolgt ist* und wie sich die Stadt Pforzheim mit einer eigenen kommunalen Wette an der Klimawette beteiligt. Wir danken allen teilnehmenden Politikerinnen und hoffen auf ihr weiteres tatkräftiges Engagement für Klimaschutz und nachhaltige Mobilität.
[*Falls nicht bekannt: Der große Überraschungsgast kommt wie wir aus Pforzheim und hört auf den Namen NOX.]

„Die Klimawette“ auf Besuch in Pforzheim (produziert von Paul Hoffer/Indigo Pictures)

Steigt bitte zahlreich in die Wette ein, dass es was wird mit Pforzheims neuem „Grünen Zimmer“!

Kennt ihr schon „Die Klimawette“? Wenn nicht, könnt ihr die bundesweite Mitmach- und CO2-Sparaktion am 26. Juli bei uns vor dem Rathaus kennenlernen und Pforzheim anschließend in der Städteliga unterstützen. Der Initiator Dr. Michael Bilharz ist für die Klimawette aktuell auf Sommertour und radelt unter dem Motto „Kickt die Tonne“ mit einem Lastenrad und einer Tonne CO2 in 100 Tagen über 6.000 Kilometer quer durch Deutschland. Am 26. Juli kommt Dr. Bilharz mit Begleitung morgens von Karlsruhe angeradelt und legt ab 11.30 Uhr bei uns auf dem Marktplatz eine Zwischenstation ein, um den spielerischen Ansatz der Klimawette zu erläutern.

Klimaschutz geht leichter, wenn man ihn nicht als Belastung, sondern als sportliche
Herausforderung begreift.

Dr. Michael Bilharz

Gemeinsam mit der Klimawette und unseren Partnern Greenpeace Pforzheim, SJR Betriebs gGmbH – Mobile Kinderangebote und VCD Kreisverband Pforzheim/Enzkreis haben wir Dr. Bilharz‘ Zwischenstopp in Pforzheim zum Anlass genommen, die aktuellen Bundestags- und Landtagsabgeordneten von Pforzheim und Enzkreis, die Kandidat*innen für die Bundestagswahl und die Mitglieder des Pforzheimer Gemeinde- und Jugendgemeinderats zu einem gemeinsamen Pressetermin auf den Marktplatz vor dem Pforzheimer Rathaus einzuladen. (Wer zugesagt hat und mit wem ihr diskutieren könnt, findet ihr in unserer Pressemitteilung.)

Da der Besuch der Klimawette in Pforzheim und dem Enzkreis mit STADTRADELN zusammenfällt, haben wir den Politiker*innen vorgeschlagen, mit dem Rad zu kommen und das Klimawette-Team nach dem Pressetermin zusammen mit uns ein Stück auf seiner Weiterreise über den Enztalradweg Richtung Mühlacker zu begleiten. Wir sind gespannt, wie sich die teilnehmenden Politiker*innen zu ihrem Engagement und zu konkreten Maßnahmen für mehr Klimaschutz positionieren werden. Wenn ihr Zeit und Lust habt, diskutiert und radelt gerne mit!

Heute handeln, statt über morgen reden.

Die Klimawette

Das Amt für Umweltschutz ist am 26. Juli ebenfalls präsent und hat mit einer kommunalen Klimawette für Pforzheim das Wettziel ausgegeben, bis November 1.889 Tonnen CO2 einzusparen. Wenn ihr mitwetten wollt, meldet euch hier für die Klimawette an.

Menschen auf dem Fahrrad bei einer Demonstration

Radfahren [bedeutet] für mich nicht nur Mobilität, sondern ist gleich dreimal gesund – für unsere Umwelt, für einen selber und für alle anderen auch! Ich atme auf der Straße lieber die Abgase von 10 Radfahrerenden ein als von einem SUV.

Arzt und Wissenschaftsjournalist Dr. Eckart von Hirschhausen – Quelle: stadtradeln.de

Nur auf dem Fahrrad sehe, höre, rieche und schmecke ich die Welt!

Schauspieler und Autor Michael Kessler – Quelle: stadtradeln.de

Ich nutze das Rad vor allem auch, weil es gerade auf Kurzstrecken das mit Abstand praktischste sowie sinnvollste Verkehrsmittel ist: Ich fahre entspannt an jedem Stau vorbei, erspare mir nervige Parkplatzsuche, bin stets flexibel, komme zum Nulltarif von A nach B […].

Schauspielerin Michaela May – Quelle: stadtradeln.de

Das Rad ist Ausdruck eines Lebensgefühls, Symbol einer modernen, fortschrittlichen Gesellschaft. Lebenswerte, zukunftsfähige Städte, Gemeinden und Landkreise sind all jene, die vorbehaltlos aufs Fahrrad setzen.

Schauspieler Peter Lohmeyer – Quelle: stadtradeln.de

2014 habe ich das Auto komplett abgeschafft und mir ein tolles Lastenfahrrad gekauft. Damit kann ich sowohl meinen Sohn, als auch die Einkäufe transportieren.

Moderatorin und Journalistin Janine Steeger alias Green Janine – Quelle: stadtradeln.de